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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 207
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tung von Rüchelnheim aus entspricht der von Urloffen: „Eine Hofraite ...
stossest oben an den Weg der do gan Ruchelheym got und ziehet unden uff
Urloffheymer Mur oder Allmendt"43. Die Allmendt das Muhr zog sich von
der Wolfsgasse westlich parallel zur Hauptstraße nach Norden. Flurnamen
erinnern heute noch an Teile dieses Gebietes.

Die oben zitierten Formulierungen belegen das Bewußtsein einer Distanz
zwischen beiden Siedlungen, wie es die jüngeren Karten noch darstellen.

Geht man von diesem Ergebnis aus, kann man die Feststellung der
Pfarrchronik, der Mittelpunkt Rüchelnheims habe sich bei den Gasthäusern
„Sonne" und „Krone" befunden, nicht bestätigen. Man kann vielmehr annehmen
, daß sich bis zu dieser Stelle, dem Bereich der Einmündung der
Straßburger Straße in die Hauptstraße, das alte Dorf Urloffen erstreckte.
Von hier aus verband der Rüchelnheimer Weg Urloffen mit dem Nachbarort
, dessen Gebiet mindestens bei der heutigen Kapellengasse begann,
denn man geht allgemein davon aus, daß auf dem Platz des „alten Schulhauses
" die über Jahrhunderte bezeugte Rüchelnheimer Kapelle stand, von
der noch ausführlich berichtet werden wird44.

Von hier dehnte sich der Ort nach Norden aus, zunächst noch als Straßendorf
, dann wurde er breiter, da mehrere Wege vom Dorfweg abbogen. Verglichen
mit dem heutigen Bestand, deckt sich dieses Gebiet mit dem Unterdorf
Urloffens, und sicher hatte Erich Arnold Huber recht, als er zum ersten
Mal diese Vorstellung äußerte, allerdings ohne einen Nachweis zu
führen45. Dieses Versäumnis wollen wir nachholen.

Im 15. und 16. Jahrhundert liegt schon ein großer Teil unserer Flurnamen
fest, die um Urloffen gebraucht werden. Die Besitzbezeichnungen, die unter
Rüchelnheim aufgeführt sind, lassen sich im Norden und Nordosten der
Gemarkung einordnen: „In den alten Ritten", „Bruchpfad", „Auf dem
Rain", „Grube", „Rotlach oder Wörth" neben einer Reihe anderer, die heute
vergessen sind46.

Das Gewann „Auf dem Rain" befand sich nicht allzuweit vom Dorfrand
entfernt: „Ein Feld liegt hinder Rüchelnheim an dem Dorff uff dem
Reyne"47, auf einem Sommeracker an der Wörth wurde ca. 1660 ein Haus
gebaut48. Auch Straßennamen, die heute noch im Unterdorf verwendet
werden, stützen unsere Theorie: „Haus, Hof, Scheune, Stallung und Garten
zu besagten Richlen im Mühl weg gelegen"49, oder „... auff Hoff ... und
Garten, gelegen zu Rüchelheyme ... andersite an Stumpengasse"50. Beide
Wege sind auf zwei einfachen Skizzen aus dem frühen 18. Jahrhundert eingezeichnet51
, sie münden in den Dorf weg, und von der Stumpengasse biegt

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