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kratischen Revolution unterschätzt. Seine Hauptforderungen, die Freiheit
der Lehre und der Wissenschaft und kostenlose Bildung für alle Bevölkerungsschichten
, waren und sind bis heute notwendige Voraussetzungen jeder
Demokratie.
Gleichzeitig sprengte die Dynamik der Industriellen Revolution die Begrenztheit
der Zielsetzungen im Bildungsbereich auf. Die primär religiös
ausgerichtete Bildung wurde zugunsten weltlicher Inhalte verdrängt, parallel
dazu schwand der institutionelle Einfluß der Kirche im Schulbereich.
Die Innovationen im wissenschaftlich-technischen Bereich erforderten eine
breite Grundlagenbildung und ein rationales Weltbild, zugleich boten
sich Chancen zu sozialem Aufstieg2. In zunehmendem Maße entschied
auch die Schule über soziale Chancen.
In der traditionellen Gesellschaft, die vorwiegend agrarisch ausgerichtet
war, bestimmte der Stand der Eltern in der Regel das soziale Schicksal der
Kinder. Schule war daher von vorn herein an der Peripherie angesiedelt,
wurde als unnütze oder überflüssige Einrichtung gesehen. Entsprechend
gering waren im ländlichen Bereich die Anforderungen an Schule: Ehema-
Antikes Schulwesen, kolorierte Lithographie, üigm. J. Nußbiegel
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