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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 364
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Hessen vorrückten und Sigel das Hauptkorps in Richtung Stühlingen führte
, zogen Werner und Goegg in der Nacht vom 8. auf den 9. Juli nach Konstanz
. Die Truppen gingen bei Allensbach in Stellung, wo sie sich nach
Ansicht Goeggs selbst gegen eine bedeutende Übermacht noch einige Zeit
hätten halten können. Dafür sah Goegg im Gegensatz zu Werner und den
Artilleristen, die „gerne noch einmal die Gelegenheit zu einem schönen
Treffen" ergreifen wollten, jedoch keine Veranlassung mehr32. Wie Sigel
entschloß er sich zum Rückzug in die Schweiz. In der Nacht vom 10. auf
den 11. Juli sammelten Goegg und Werner die Truppen auf dem Konstanzer
Rathausplatz und teilten unter ihnen die Staatskasse auf. Die Staatspapiere
übergab Goegg dem Konstanzer Gemeinderat. Am Morgen des
11. Juli überschritten die Reste der badischen Freiheitsarmee, rund
1200 Mann mit acht Geschützen und einer eroberten Haubitze, die Grenze
zur Schweiz.

Als am 23. Juli Rastatt mit rund 500 Mann Besatzung kapitulierte, begannen
die Kriegsgerichte und die Standgerichte ihre Arbeit. Es gab insgesamt
845 Verurteilungen, darunter Todesstrafen und lebenslängliche Festungshaft
. Werner, der nach Biersfelden bei Basel geflohen war und auf einen
günstigen Augenblick zur Wiederaufnahme des Kampfes wartete, wurde
vom Großherzoglichen Badischen Hofgericht des Mittelrheinkreises in
Bruchsal angeklagt. Am 25. April 1850 war das Urteil gesprochen. Werner
wird darin wegen Hochverrats zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe, zum
Ersatz des für den Staat durch seine hochverräterischen Unternehmungen
entstandenen Schaden sowie zur Zahlung der Untersuchungs- und Straf-
erstehungskosten verurteilt. Das Urteil wurde gegen den vom Angeschuldigten
ergriffenen Rekurs vom Großherzoglich-Badischen Oberhofgericht
in Mannheim am 30. November 1850 bestätigt. Später wurde Max Werner
zusätzlich Erpressung und Raub von Gegenständen aus der fürstlichen
Waffenkammer in Donaueschingen vorgeworfen. Da fortan nach Werner
polizeilich gefahndet wurde, läßt sich nach folgender Fahndungsbeschreibung
(1) sowie einem veröffentlichten Steckbrief (2) eine, wenngleich etwas
widersprüchliche Vorstellung, von seinem Aussehen gewinnen33:

Signalement, Max Werner aus Oberkirch:

(1) (2)

Alter: 35 Jahre circa 30-34 Jahre

Größe: 5' 4" 5' 6"

Statur: besetzt breitschultrig untersetzt

Haare: blond ins rötliche gehend hellbraun

Stirn: hoch oval

Augenbrauen: blond braun

Augen: blau/stechender Blick grau

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