Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 399
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0399
Der Briefkopf verändert sein Aussehen

Rechnungen sind Bestandteil kaufmännischen Schriftgutes. Die Frage, wie
sich dessen Organisation ab der Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluß
der Industrialisierung wandelte, ist noch wenig untersucht. Der Unternehmer
, der damals einen industriellen Betrieb aufbaute, fand in der Regel
eine Schriftgutorganisation vor, die vor allem kaufmännischen Traditionen
verhaftet war. Noch das Handelsgesetzbuch von 1897, das von Handelsbüchern
und -briefen spricht, läßt diese vorindustrielle Denkweise erkennen
.

Im Zeichen der Kommunikationsrevolution des 19. Jahrhunderts vervielfachte
sich der Briefwechsel, verkürzte sich durch die Eisenbahn die Beförderungszeit
, wuchs der Informationsaustausch durch die neuen Medien
von Telegraf und Telefon, förderte die Mechanisierung von Rechnen und
Schreiben die Entstehung neuer Mitteilungsformen.

Diese Wandlungen veränderten auch das Aussehen des Hotel- und Firmenbriefkopfes
. Zunächst noch bescheiden und rein zweckmäßig gehalten, erreichte
er in der Zeit nach der Jahrhundertwende seine aufwendigste Gestaltung
, verlor dann aber nach dem ersten Weltkrieg an Bedeutung. Dies
schließt nicht aus, daß mittelständische Firmen noch bis in die Nachkriegsjahre
nach 1945 Firmenbogen mit aufwendigen Briefköpfen verwendeten,
und sei es nur aus der Not heraus, Altbestände an Korrespondenzpapier zu
nutzen.

Briefbögen dienen der Repräsentation

Vor der Industrialisierung bestand für Handwerk und Handel sowie das
Gasthaus- und Hotelgewerbe ein überschaubares Auftragsvolumen für
einen regional eingeschränkten Kundenkreis. Die Notwendigkeit zu einer
breiten Werbung war gering.

Diese Situation änderte sich mit dem Aufkommen neuer Märkte als Folge
der zunehmenden Produktion recht schnell. Nunmehr kam es darauf an,
auch bei persönlich unbekannten (potentiellen) Geschäftspartnern durch
repräsentatives schriftliches Auftreten Wirkung zu erzielen: „Briefbogen
und Rechnungsformulare sind für einen Kunden oft der erste Eindruck,
den er von einem Unternehmen oder einem Geschäftsmann erhält. Deshalb
prägen Geschäftsdrucksachen das Firmengesicht entscheidend mit4.

399


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0399