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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 402
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der Glas- und Emailplakateindustrie in Offenburg siedelten sich mehrere
lithographisch tätige Künstler an7.

Der illustrierte Firmenbrießcopf

Die graphisch gestalteten Firmenbriefköpfe bilden in Offenburg nur einen
kleinen Teil der Gesamtkorrespondenz. In den weitaus meisten Fällen beschränkt
sich deren Aussage auf wenige Angaben, wie Name, Ort, Datum,
Geschäftsplätze usw. (Bild 4). Diese Daten werden in unterschiedlichen
und manchmal sehr phantasievollen Schriftarten als Kopfleiste aufgeführt
oder zu einem kleinformatigen Schriftbild-Zeichen zusammengesetzt.

Obwohl illustrierte Briefköpfe von der Menge her nur eine Randerscheinung
darstellen, bilden sie eine qualitativ wichtige Quelle. Ihr Hauptwert
liegt in dem erstaunlichen Fundus von Bildern voller Phantasie,
Gestaltungsfreude und Erfindungskraft, in denen eine schier unerschöpfliche
Vielfalt von Formen, Themen und Motiven sichtbar wird. Auch wenn
sie meist keine „hohe Kunst" darstellen, sondern eher Kunsthandwerk oder
Gebrauchsgrafik, verdienen sie Beachtung.

Zu Beginn ihres Aufkommens haben die Illustrationen meist Darstellungen
der Berufe oder der dabei hergestellten Produkte zum Inhalt.

Berufe und Produkte

Als eines von mehreren möglichen Beispielen aus dem Kunsthandwerk sei
die lithographische Kunstanstalt von Hugo Valdenaire (Bild 5) genannt.
Das Bild zeigt eine Szene aus der Druckereiwerkstatt - vielleicht handelt
es sich gerade um die Herstellung eines illustrierten Briefkopfes? Ein
Blick in die „Werkstätte für Glasmalerei, Kunstverglasungen und Glasätze-
rei" zeigt den Meister Alfred Geck (Bild 6) bei der schwierigen Herstellung
einer Bleiverglasung.

Eine naturgemäß breite Palette nehmen Produktdarstellungen ein. Vom
Fortschrittstiefel des Schuhhauses Adler (Bild 7) über die Kochherde von
Franz Dengler/Otto Burckhardt (Bild 8) bis hin zu den landwirtschaftlichen
Maschinen von K. Martin (Bild 9): Sie alle identifizieren sich selbst-
und qualitätsbewußt durch die Darstellung eigener Erzeugnisse als Firmenvignette
auf ihren Geschäftsschreiben. Gewissermaßen eine Steigerung
stellt die Präsentation jeweils ganzer, fertig eingerichteter Räume beim

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