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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 405
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Möbelhaus Karl Balluf (Bild 10) und Installationsgeschäft Fr. Xaver Fritz
(Bild 11) dar.

Zwei Gruppen

Die Offenburger Briefköpfe lassen sich sowohl chronologisch als auch
typologisch in zwei Gruppen einteilen. Hierbei müssen allerdings Un-
genauigkeiten in Kauf genommen werden. Zum ersten läßt sich die Datierung
nicht genau festlegen. Dann gibt es Misch- und Übergangstypen, die
sich keiner Gruppe eindeutig zuordnen lassen und schließlich ist es sowieso
nur mit äußerstem Vorbehalt zulässig, aus dem bescheidenen Bestand
eines einzigen Kommunalarchivs den Versuch einer Normierung zu
wagen.

Die zwei Zeiträume, die zugleich Entwicklungsschritte darstellen, sind:

1. ) die Jahre von 1860-1900, in denen die Vignetten und Schmuckzeichen

vorherrschen, und

2. ) die Zeit der Vermischung verschiedener Stilelemente mit dem Höhepunkt
der Haus-, Gasthaus-, Hotel- und Firmenansicht nach 1900.

1860-1900

Bei den Vignetten dieser Phase handelt es sich um kleinformatige, beiläufige
Schmuckzeichen. In der Mehrheit stellen sie, wie wir gesehen haben,
kaufmännische Zeichen, Berufe, deren Produkte oder Werkzeuge dar. Sie
besitzen meist lange Tradition. Manchmal sind sie schmucklos präsentiert,
bisweilen aus verschiedenen Elementen wie abstrakten oder linearen Zeichen
, Monogrammen, Schmuckelementen, Wappen und allgemeinen Kaufmannssymbolen
(Merkur, Schiff, Frachtgut, usw.) zusammengesetzt. Dies
wird nach und nach zum kleinen Kunstwerk gesteigert, so daß vor allem
ästhetische Elemente die Repräsentationsfunktion erfüllen und darüber
hinaus die Geschäftswelt als Kulturträger ausweisen. Landschaftsbilder
mit idyllischem Charakter unterstreichen in seltenen Fällen ihre vorwiegend
dekorative Funktion. Auch Zeichen aus dem allegorischen Vokabular
, wie z. B. Weinstock oder Ähre, tauchen auf. Der Briefkopf ist zum
Träger einer Status- und Aufwandsdemonstration geworden, die ihrerseits
in der Tradition der höfischen Gesellschaft des 17. und 18. Jahrhunderts
steht8.

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