Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 598
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erlangte: In den Fußnoten zählt er die Quellen des Gedichts auf, die die
meisten antiken Dichter umfassen und deren Werke er offensichtlich besaß
. (Am 29. 12. 1806 wurde seine Bibliothek mit 600 [!1 Bänden versteigert22
.)

Fürst Joseph Maria Benedikt liebte, wie schon sein Vater und später sein
Sohn, theatralische Aufführungen sehr und unterstützte sicher auch seinen
Hausacher Schulmeister, der sich dafür vielleicht mit dem Gedicht revanchierte
. Ob es als Prolog einer Theatervorstellung in der Residenzstadt
diente, wo regelmäßig zu Namens-, Geburts- und sonstigen Feiertagen unter
der Leitung der Fürstin Maria Antonia im Hoftheater gespielt wurde23,
ist ungewiß. Ein Theaterzettel vom 19. 3. 1786 ist jedenfalls nicht im F. F.
Archiv Donaueschingen vorhanden.

Abt Placidus III. von Schuttern, der ein „guter Violonist und feiner Be-
urtheiler von Tonkunstsachen" war24, erkannte den Wert des dichtenden
Schulmannes, beglich seine Schulden und stellte ihn 1788 als Professor der
lateinischen Sprache an der Lateinschule des Klosters Schuttern an, die allerdings
nur noch ein Jahr bestand. Auch in Schuttern wurde, ähnlich wie
in Obermarchtal, das Theaterspiel gepflegt. Vom Spielrepertoire hat sich
aber fast nichts erhalten25. Sein Stiefsohn Fidel Knupfer übernahm die
Hausacher Schulstelle, die er jedoch durch einen Fehltritt mit Katharina
Wölfle verlor und schließlich in Zell a. H. als Provisor amtete26.

Bereits 1789 kam Bredelin wegen der Auflösung der Klosterschule wieder
nach Hausach, wo er noch acht Jahre segensreich wirkte. Ein Pfarrer Hoß-
ner schrieb in den Visitationsakten 1794: „Die Hausacher Schule gewinnt
immer mehr unter der fortdauernden Anstrengung des vortrefflichen Lehrers
Georg Anton Bredelin". 1794-1797 übernahm er abermals das Amt
des Schulvisitators. In dieser Eigenschaft schrieb er ein Büchlein mit dem
Titel „Biblische Beispiele über die vornehmsten Gegenstände der Religionslehre
", das er 1796 in der Nummer 59 der Karlsruher Zeitung anbot. Es
konnte bislang nicht aufgefunden werden.

Nach Bischoff soll Bredelin großen Wert auf gutes Deutsch gelegt haben
und gegen den Dialekt zu Felde gezogen sein. Bei der Bevölkerung war er
trotzdem wegen seiner Weisheit noch nach seinem Weggang lange beliebt.
Unbekannt ist, ob er während seiner Hausacher Dienstzeit weitere Werke
verfaßte (seine Weibermühle wird weiter unten besprochen) und inwieweit
er mit der Wolfacher Commedianten-Compagnie zusammenarbeitete, die
vielleicht von ihm sogar gegründet oder geleitet wurde und die 1788 eine
„Fuxencomödie" auf ihrem „Theatrum" darstellte, bei der unter Leitung
des Präzeptors (Bredelin?) die Schulkinder mitwirkten27.

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