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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 633
(PDF, 129 MB)
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sein späterer Nachfolger Adalbert Jäger, die Aktivitäten der fieberhaft arbeitenden
Frau. Zielstrebig wandte sie sich der Südwand zu und stieß dort
auf rote Farbe: Die Perle eines um den Leib der Stifterin geschlungenen
Rosenkranzes. So sorgfältig sie es vermochte, befreite sie die Figur von
Schmutz und Tünche. Dann stand sie überwältigt vor dem Ergebnis ihrer
Mühe und weinte vor Freude. Otto Bosch bewunderte ihren Erfolg.
Gerührt sagte er: „Das ist der Lohn für Deine Ausdauer!"

Nun wurden auch Berichte über die Arbeiten an der Margaretenkapelle
veröffentlicht. Auf einer Tagung des Historischen Vereins für Mittelbaden
stießen die Funde auf lebhaftes Interesse. Verschiedene namhafte Sachverständige
und Heimatforscher wie u. a. Professor Dr. Tschira (Karlsruhe)
und Professor Winfried Knausenberger (Wolfach) besichtigten die Kapelle
und zollten Helene Heinrich-Leister Respekt für ihr ehrenwertes Engagement
. Kreisdenkmalpfleger Hermann Rambach befürwortete die Restaurierung
und eine würdige Nutzung des ehemaligen Kirchenbaus. Der zuständige
Konservator beim Staatlichen Amt für Denkmalpflege, Regierungsrat
Hesselbacher, war bereit, zur Instandsetzung der Kapelle erhebliche Zuschüsse
zu vermitteln. Er empfahl im übrigen, das Gebäude wieder zu
kirchlicher Nutzung herzurichten. Dieser Gedanke wurde vom Kath. Stiftungsrat
Herbolzheim begrüßt und von Msgr. Professor Dr. Ginter, dem
Konservator der Kunstdenkmäler der kath. Kirche beim Staatl. Amt für
Denkmalpflege, lebhaft unterstützt. Im Herbst 1961 schien es, als könne
sich der Kindheitstraum schon bald erfüllen. Doch es gab Schwierigkeiten,
und es fehlte an Geld.

Unterdessen erarbeitete sich Helene Heinrich-Leister die Wände der Kapelle
Fleckchen für Fleckchen. „Viele Malereien übereinander, immer wieder
kamen neue Malereien heraus. An der einen Seite die hl. Margarete in
Überlebensgröße wurde leider durch die Lichtanlage großenteils zerstört.
Immerhin ist die Krone der Heiligen, der Stab, den sie dem Drachen in den
Rachen stößt und die schöne Hand an dem Stab sehr gut erhalten. Auf der
gegenüberliegenden Seite zeigen sich neben vielen anderen Details ein
großes Ortsbild, eine kleine Kapelle, ein bärtiger Kopf mit Strahlenkranz.
Der Maler der hier tätig war hat immer wieder kleine Pflanzenmotive verwendet
. Wer war dieser Maler? - Auf der linken Seite des Nordfensters
findet sich eine Basilika, daneben eine Grablege. Wo steht diese Basilika,
wer ist dort begraben? Rätsel auf Rätsel kam zu Tage, auf die selbst im Generallandesarchiv
keine Antwort zu haben war. So arbeite ich weiter. Was
mir die Kapelle gibt kann ich sonst nirgendwo bekommen".

Zum Leidwesen der Denkmalschützerin wurde bei der Wiederherstellung
des Chorbogens auf die in mühevoller Arbeit freigelegten Fresken wenig

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