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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 637
(PDF, 129 MB)
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leider auf die fehlerhafte Erstauflage des
Buches von 1895. Elisabeth Bender beklagt
in ihrer Einleitung, daß in der Erstauflage
des Buches „die Orthographie
mitunter verwirrend" sei und sich darin
„eine Reihe sinnentstellender Druckfehler
" befänden (Seite 6), merkt jedoch
nicht, daß Hansjakob all diese Fehler in
der zweiten Auflage von 1897 berichtigt
hatte. Warum wurde also nicht sie der
Waldkircher Ausgabe zugrunde gelegt?
Für den Hansjakobkenner ist es ein besonderes
Ärgernis, daß die Herausgeber der
Waldkircher Neuauflage den Text noch
stark gekürzt und nur etwa siebzig Prozent
des Textes wiedergegeben haben.
Aus unerfindlichen Gründen wurden
wichtige Passagen, wie beispielsweise
Hansjakobs Schilderung seines Besuches
in der Lenderschen Anstalt in Sasbach
oder die Würdigung sowie der Lebenslauf
von Hansjakobs engen Freund, des Pfarrers
Albin Kern, einfach weggelassen. Im
Nachwort sucht man vegebens eingehende
Informationen, weshalb Hansjakob die
Heil- und Pflegeanstalt Illenau freiwillig
aufsuchte. Der Waldkircher Verlag, der
bisher die Tagebücher und Reisebeschreibungen
Hansjakobs in dankenswerter
Weise, ohne Kürzungen vorzunehmen,
neu herausgab, hat mit seiner Neuauflage
von „Aus kranken Tagen" ein Torso veröffentlicht
, das für die Hansjakobforschung
kaum Wert besitzt.
Wer den vollständigen, ungekürzten Text
von „Aus kranken Tagen" kennenlernen
will, muß zur Neuauflage des Buches
greifen, das im Acheron-Verlag erschienen
ist. Der Herausgeber Wolfgang Winter
legt seiner Neuauflage den Text der
zweiten Auflage von 1897 zugrunde, den
Hansjakob noch selbst verbessert und
stark erweitert hat. Vor allem enthält sie
das wichtige Schlußkapitel, das Hansjakob
in der zweiten Auflage vollkommen
umgearbeitet und mit dem Hinweis versehen
hat, daß er Morphium als ein wirksames
Heilmittel für seine Nervenleiden ansehe
. Außerdem enthält die Neuauflage

des Acheron-Verlages einen 69 Seiten
umfassenden Anhang und ausführlichen
Kommentar zur Krankheitsgeschichte
Heinrich Hansjakobs. In ihm weist Wolfgang
Winter nach, wie abhängig Hansjakob
vom Gebrauch von äußerst schweren,
nach unserem heutigen medizinischen
Wissen sehr problematischen Schlaf- und
Beruhigungsmitteln, wie Paraldehyd,
Veronal sowie den verschiedensten Barbituraten
und vor allem Opium und Morphium
, war. Zum erstenmal veröffentlicht
Wolfgang Winter auch die Krankenakten
Hansjakobs und die seines Vaters aus dem
Illenau-Archiv.

Manfred Hildenbrand

Schwarzwald und Oberrhein. Der
literarische Führer. Hrsg. v. Hans
Bender und Fred Oberhauser. Frankfurt
/M., Leipzig 1993 (= insel Taschenbuch
1330). 20, - DM
Man darf den Titel dieses handlichen Führers
zur Literatur im Südwesten nicht allzu
wörtlich nehmen. Die Oberrheinlande
links des Rheins sind nicht gemeint, die
deutschsprachige Literatur des Elsasses
bleibt ausgespart. Auch ist der württembergische
Schwarzwald nur zum Teil
berücksichtigt.

Zwei große Teile. Eine Anthologie von
Briefen, Gedichten, Erzählungen von
Städten und Landschaften füllt zwei Drittel
des rund vierhundert Seiten starken
Bandes. Das letzte Drittel bringt, alphabetisch
nach Städten geordnet, Namen und
Daten von Dichtern und literarisch bedeutsamen
Personen - eine Konzeption,
die sich bewährt hat: Lesebuch und Führer
in einem, daheim und auf der Reise zu
gebrauchen. Doch was für eine Sammlung
der Literatur südwestdeutscher Provenienz
! Das ist nicht jenes altbackene badische
Hausbuch mit seinen Richter-Holzschnitten
, nein, eine Sammlung voller
Überraschungen, deren Reiz im Wechsel
zwischen Wohlvertrauem und noch nie

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