Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 638
(PDF, 129 MB)
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Gelesenem liegt. Da stehen die Klassiker
der badischen Reiseliteratur von Jörg
Wickram bis Ernest Hemingway neben so
modernen Autoren wie Michael Buselmeier
für die Neckarlandschaft oder Arnold
Stadler für den kargen Heuberg. Die
Beschlagenheit der Herausgeber fand immer
wieder wenig Bekanntes, das seine
Lichter auf Wohlbekanntem spielen läßt.
Dem zweiten Teil, dem Reiseführer,
kommt die langjährige Arbeit Fred Oberhausers
am 'Literarischen Führer durch
die Bundesrepublik Deutschland' (Insel-
Verlag), dieser immensen Sammlung von
Daten und Fakten, zugute. Er übernahm
dessen übersichtliches Aufbauschema: die
an einem Ort vorfindbaren Museen, Archive
, literarischen Gesellschaften vorweg
, dann die am Ort wirkenden Schriftsteller
, schließlich prominente Besucher,
ihre Absteigequartiere und Begleiterinnen
, Literaturhinweise zum kulturellen
Erbe der Stadt und Vorschläge in Kurzform
für eine Rundreise in der Gegend
und den benachbarten Gebieten. Die Texte
sind weitgehend aus dem Führer für die
Bundesrepublik übernommen, in den
Literaturangaben und durch den minutiösen
Nachweis der Wohnsitze und Gastquartiere
aber erweitert, auch neue Autoren
hinzugefügt und Fehler berichtigt. Die
Literaturhinweise sind auf dem neuesten
Stand.

Dem in der Ottenau beheimateten Leser
steht S. 348 eine nicht geringe Überraschung
bevor. Dort, wo von Ottenheim
am Rhein die Rede ist, erfährt man, daß
der Ort „Heimat der 1481 in Hagenau (Elsaß
) als Hexe hingerichteten „Schönen
Bärbel" ist und als „Schauplatz des Nibelungenliedes
" gilt: in der Gemarkung „Am
Brunnen" soll Hagen Siegfried ermordet
haben. Schön wärs ja. Die Gemeinde am
Rhein hätte sicher nichts dagegen, wenn,
so wie es in Odenheim im Kraichgau geschehen
ist, ein reicher Amerikaner auf
die Idee käme, den heimischen Siegfriedbrunnen
fassen und reich dekorieren zu
lassen, als Anziehungspunkt für Touristen

und Wanderer der Literatur. Nur: vor Ort
ist nichts bekannt. Auch wenn es, in der
Tat, ein Gewann des Namens „Am Brunnen
" dort gibt. Da haben die Herausgeber
sich denn doch wohl auf luftige Hypothesen
eines der vielen Nibelungenforscher
unserer Tage - die Nibelungen sind en vo-
gue - eingelassen und der Ottenau ein Juwel
zugefügt, das es beschämt. Ottenheim
müßte wenigstens mit fünf Orten im
Odenwald und im Kraichgau konkurrieren
, wenn es den Anspruch verteidigen
wollte. Walter Ernst Schäfer

Marita Blattmann, Die Freiburger
Stadtrechte zur Zeit der Zähringer. Rekonstruktion
der verlorenen Urkunden
und Aufzeichnungen des 12. und
13. Jahrhunderts. Band 1: Untersuchung
. Band 2: Anhang (= Veröffentlichung
aus dem Archiv der Stadt Freiburg
im Breisgau Nr. 27, Bd. 1 und 2),
Freiburg/Würzburg 1991,772 Seiten
Bekannt, ja berühmt, ist die Stellung der
Stadt Freiburg i. Br. innerhalb der deutschen
mittelalterlichen Stadtgeschichte:
Nicht nur ihre Entstehung als Zähringergründung
, sondern auch ihre rechtliche
Ausgestaltung mittels einer Gründungsurkunde
, die das älteste deutsche Stadtrecht
eines weltlichen Fürsten für seine Bürger
darstellt. In ihm liegen die Wurzeln zur
persönlichen Freiheit der Bürger, zur Ausbildung
ihrer Selbstverwaltung und zur
Entwicklung ihrer eigenen Rechtsvorschriften
. Das Problem war bisher nur,
daß ein original nicht überliefertes Gründungsprivileg
aus späteren und anderen
Texten zu rekonstruieren versucht wurde,
mit entsprechenden wissenschaftlichen
Zweifeln und Kontroversen, bis hin zur
Infragestellung eines solchen Dokumentes
überhaupt (B. Diestelkamp 1973: „Gibt es
eine Freiburger Gründungsurkunde von
1120?").

Die Beweisführung, „daß es ein solches
Dokument wirklich gegeben hat", ist -

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