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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 53
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Denn eine römische Vergangenheit von Münchweier zeichnet sich schon in
seinem Ortsnamen ab. Dessen Endsilbe war ursprünglich nicht „weier"
sondern „wilre", das in vielen Fällen vom römischen villa abgeleitet werden
kann.7

Aber auch die Lage an einem Heerweg, der vor Münchweier von einer
möglichen Römerstraße gekreuzt wird, erhärtet den Verdacht.8 Verstärkend
kommt noch hinzu, daß südwestlich dieser Straßenkreuzung auf Münch-
weierer Gemarkung Reste einer römischen villa rustica - Gutshof - gefunden
wurden.9

J. Naudascher

1 Vgl. hierzu die vorherstehenden Fundberichte Münchweier/Ettenheimmünster.

2 Von den beiden Ortsvorstehern Hug aus Münchweier und Helle aus Ettenheimmünster.
wurde der alte Münsterweg identifiziert. Das Landesdenkmalamt, Abteilung Archäologische
Denkmalpflege in Freiburg, wurde darüber informiert.

3 Vgl. Anm. 2 im vorangegangenen Fundbericht Münchweier/Ettenheimmünster zum
Brudergarten.

4 Josef Naudascher, Frühgeschichte der Oberen Ottenau, in: Die Ottenau, 1976, S. 129 ff.
und die entsprechende Anm. 87. „Wie schon mehrfach angedeutet, führte vermutlich
eine römische Militärroute - die sogenannte Trajanstraße - durch die Hintere Lößzone
vom Bleich- zum Kinzigtal. Sie entspricht in weiten Teilen der heutigen Straßenführung
, die mit wenigen Unterbrechungen auf ihrer ganzen Länge verfolgt werden
kann. Als Münstergasse nimmt sie im Bleichtal ihren Anfang, steigt hinauf zu der angenommenen
Wach- und Signalstation und fällt hinab zum Münstertal. Dort kreuzte
sie möglicherweise bereits in römischer Zeit einen Weg, der durch das Münstertal zum
Schuttertal führte."

5 Für den freundlichen Hinweis von Monsieur Jean-Marie Holderbach aus Strasbourg-
Oberhausbergen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

6 Allein in der Oberen Ortenau gibt es genügend Beispiele, bei denen Kirchplätze, Friedhöfe
und Kirchen (Eckartsweier, Hugsweier, Kippenheim, Lahr-Burgheim, Schuttern)
auf römischen Ruinenplätzen liegen.

7 Krieger, Topographisches Wörterbuch Badens, 1898, Münchweier, Die ältere Schreibweise
hat nicht wie heute die Endsilbe „weier", sondern bis um 1500 die Endsilbe
„weiler" bzw. „wilre".

8 Wie Anm. 4

9 Josef Naudascher, FM, Münchweier, Oktober 1985, Die Reste einer römischen villa
rustica - Gutshof - im Münchweierer Gewann Hinterfeld/Ruth wurden von Josef Billharz
aus Ettenheimmünster gemeldet.

Schuttertal/Dörlinbach. Die Heimatforscher Gerhard Finkbeiner und
Hermann Ohnemus haben zwischen den beiden Orten Schuttertal und Dör-
linbach auf der linken Schuttertalseite im Runzenbachtal1 drei seltsame
Grabensysteme entdeckt. Wahrscheinlich dienten diese Objekte aber verschiedenem
Verwendungszweck.

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