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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 97
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0097
Am Anfang stand ein
preußisches Garnisonslazarett
Zur Geschichte des
Kreiskrankenhauses Offenburg

Beitrag von Herrn Prof. Dr. Hansjörg
Flick, Leitender Arzt der Augenklinik
des Kreiskrankenhauses Offenburg

Der Ortenaukreis hat in den letzten Jahren mit großem Engagement und
erheblichen finanziellen Mitteln das Kreiskrankenhaus in Offenburg in
weiten Bereichen neu gebaut und Altbauten saniert. Es entstanden neue
klinische und operative Fachbereiche mit erweiterten Diagnose- und Behandlungskonzepten
. Offenburg hat damit eines der modernsten Krankenhäuser
der Zentral Versorgung, in dem sich Patienten geborgen und gut versorgt
fühlen. Wenn dieser hohe medizinische Standard heute glücklicherweise
schon wieder als selbstverständlich gilt, dann ist ein Blick zurück in
die Geschichte ganz interessant. An dem Standort des heutigen Kreiskrankenhauses
in der Oststadt wurde als erstes 1902 nicht etwa ein Spital für
die Zivilbevölkerung gebaut, sondern ein königlich preußisches Garnisonslazarett
. Obwohl in dem Hauptgebäude des ehemaligen Militärspitals bis
1989 die Augenklinik untergebracht war und das ehemalige Verwaltungsgebäude
und die Kapelle noch heute genutzt werden, sind die geschichtlichen
Hintergründe kaum mehr bekannt.

Bis weit in das 18. Jahrhundert gab es in Deutschland kein Krankenhauswesen
im heutigen Sinn. Kranke wurden üblicherweise zu Hause versorgt
und dort auch von den Ärzten betreut. Bedürftige, Nichtseßhafte und Sieche
waren auf meist von Klöstern eingerichteten Elendherbergen angewiesen
. So unterhielt das Stift Gengenbach noch im 18. Jahrhundert eine
außerhalb der Stadt an der Straße nach Karlsruhe (heutige Okenstraße) gelegene
Bettlerstube in einem Erblehnhof. Die Stadt übernahm die Einrichtung
und baute sie 1780 zu einem Armenhaus aus, das zunehmend auch
der Krankenversorgung diente, denn 1826 wurde ein Spitalarzt ernannt.
1831 verlegte die Stadt das jetzt sogenannte Spital in die Webergasse. Die
Forderung des preußischen Militärs nach einem Lazarett erfüllte die Stadt
1849 mit dem Kauf des in der Zwischenzeit auf dem Gelände der ehemaligen
Elendherberge gebauten, weiterhin außerhalb der Stadt liegenden
Gasthauses Ochsen. Nach dem Abzug des Militärs 1852 verlegte die Stadt

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