Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 107
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0107
Der „Vogtsbauernhof' in Gutach war Keimzelle eines Museums geworden,
das zunächst die drei wichtigsten Haustypen des Schwarzwaldes - das
Gutachtäler Haus, das Heidenhaus oder Höhenhaus und das Kinzigtäler
Haus - an deren geographischer Schnittstelle darstellen wollte. Erhaltung
und Sicherung des „Vogtsbauernhofes" standen am Anfang musealer Arbeiten
in Gutach. Mit deren Ende gab dieser Hof - als Urzelle des Museums
- diesem auch den Namen.

Als Eindachhof für Menschen, Tiere und Erntegut verkörpert der „Vogtsbauernhof
' unter den Häusern des Schwarzwaldes das sog. „Gutachtäler
Haus". Dieses zeichnet sich vor allem durch einen hellen gemauerten
Steinkern - die Küche - in der Mitte der Giebelseite aus, die von einem
Halbwalm geschützt ist. Auslöser dieser Bau- und Raumgestaltung war eine
Württembergische Bauordnung aus dem Jahre 1568. Das Dachgerüst
des im Jahre 1612 erbauten „Vogtsbauernhofs" gründet aus dem jüngeren
System des liegenden Stuhles. Kernstücke dieses Hauses sind die Stube
mit der Herrgottssäule, die hier im ehemals württembergisch-evangelischen
Bereich die Bibel beinhaltet, und dem Kachelofen sowie die Küche
mit zwei Sparherden und dem Rauchfang. Der dritte Raum zur Talseite des
Hauses war das sog. Stüble, meist als Leibgeding genutzt. Dieses „Gutachtäler
Haus" stand und steht heute noch z. T. in dem Gebiet zwischen
Villingen, Triberg, Hausach, Schiltach und St. Georgen.

Da im Gutachtal in der Regel ein Hofgebäude einige Nebengebäude aufwies
, wurden im Museum dem „Vogtsbauernhof' wieder ebensolche zugesellt
, die jedoch nicht überall und bei jedem Hof in dieser Fülle bestanden:
ein Speicher aus Oberharmersbach, erbaut 1606 und 1626; eine Klopfsäge
vom Wilmershof in Schwärzenbach - eine technisch interessante Einrichtung
aus der Zeit des 13. bis 18. Jahrhunderts - , eine Mahlmühle mit
Stampfe aus dem Adamshof in Vorderlehengericht sowie ein Leibgedinghaus
vom Neubauernhof in Gutach, dort 1652 errichtet.3 Das zum „Vogtsbauernhof
' gehörende Brenn- und Backhaus wurde natürlich im Museum
belassen.

Noch bis zum Herbst 1965 wohnte die Familie Aberle im „Vogtsbauernhof
', denn das Wohnrecht stand ihr zu. Dann jedoch zog die Familie aus.
Sie verzichtete am 14. Juli 1966 gegenüber dem Landkreis Wolfach auf
das Wohnrecht, machte aber Miete für die ihr zustehenden Räume im
„Vogtsbauernhof' geltend, deren Preise jeweils 1966 und 1971 neu festgelegt
wurden.

Der „Vogtsbauernhof' und seine musealen Nebengebäude waren der Anfang
des Museums, dem ab 1966 die erste Ausbaustufe mit dem Erwerb

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