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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 148
(PDF, 127 MB)
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Bühnen- und Stallbereiche aufgeteilt. Der Kaufvertrag von 1816 klärt aber
auch den Sachverhalt auf, warum später von Achtel- und Viertelsbauern
die Rede ist. Christian Wälde, der Bruder von Johann Jakob, besaß ein
Achtel des ursprünglichen ganzen Besitzes. Er und seine Nachkommen
werden daher Achtelsbauern genannt. Dies war auch bei Georg Schondel-
maier so, der ein Achtel von Johann Jakob Wälde im Jahre 1816 gekauft
hatte. Dessen Erben sind ebenfalls Achtelbauern. Johann Jakob Wälde
blieb nach 1816 nur noch ein Viertel des ursprünglichen Besitzes; daher
wurden er und seine Nachkommen als Viertelsbauern bezeichnet. Der Rest
des Hofgutes war vor 1816 an weitere Besitzer, die aber nicht auf dem Hofe
wohnten, veräußert worden.

Hofinhaber vor 1816

Die bisher erörterte Besitzgeschichte des Vogtsbauerahofs spielte sich vor
allem in der badischen Gemeinde Gutach ab, die im Jahre 1810 durch
einen eigenen Staatsvertrag von Württemberg an Baden abgetreten27 wurde
. Zuvor war Gutach württembergisch und der Vogtsbauernhof Eigentum
der Frühmeßkaplanei Hornberg, die ihrerseits der Vogtei der Herrschaft
Württemberg unterstand28. Inhaber des Hofes vor 1816 war seit seiner Heirat
im Jahre 1807 Johann Wälde (1781-1866). Dieser wiederum war der
Sohn des Johann Jakob Wälde (1744-1820). Dessen Mutter Maria, geb.
Schüsselin, verwitwete Wäldin, hatte 1748 in zweiter Ehe Jakob Aberle
geheiratet, der sich deswegen auch 175229 Bauer in den Wellerhöfen nennen
konnte. Hans Jakob Wäldin, sein Stiefsohn, wird zwar 176530 schon
als künftiger Hofbauer in den Wellerhöfen genannt, erhält aber amtlich erst
178431 das Erbe seines Vaters durch seinen Stiefvater übertragen. Dieser
Sachverhalt ist sowohl im Eheschaftenbuch Gutach32 von 1731 ff als auch
in den für uns heute jüngsten Lagerbüchern des Amtes Hornberg von
17 1 633 und 169934 überliefert. Um die dortigen Eintragungen besser zu
verstehen, lassen wir nochmals die Gutacher Familienregister sprechen:
Der Vater von Hans Jakob Wäldin (1744-1820) war Roman Wäldin (geb.
1721 und 1741 verheiratet mit Maria Schüsselin). Dessen Vater hieß Conrad
Wäldin, 1722 als Hausinhaber35 erwähnt. Dessen Vorfahre hieß Georg
Wälde. Diese Abfolge wird durch ein Lagerbuch der Kellerei Hornberg
aus dem Jahre 171636 überliefert.

Überhaupt sind für die Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts die Lagerbücher37
der Herrschaft und der Pfarrgüter von Homberg die wichtigsten Fundstellen
für die Inhabergeschichte des Vogtsbauernhofs. Georg Wälde ist als
Hofinhaber in den Wellerhöfen in den Jahren 171638, 169939, 169340 und
166841 bezeugt. Frühere Lagerbücher42 schlagen von diesem bis zum Jahre

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