Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 165
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In der vorderen Wand im Dachraum, die unter dem Kehlgebälk endet, ist
auf halber Höhe ein Riegel eingeblattet. Diese Stirnwand ist ganz mit Brettern
verschlossen, welche in Ständer, Riegel, Kehlbalken und Rafen eingenutet
sind. Etwa in der Mitte führt eine Tür auf den Vorgang. Am Vorgang
ist ein Brüstungsriegel in die Ständer geblattet. Teile dieses Ganges sind
unter und über dem Brüstungsriegel verbrettert. An den Seiten sind Taubenschläge
eingebaut.

An der hinteren Wand des Dachraumes wird die Last des Walmes wieder
von den Ständern unter den Dachpfetten aufgenommen. Hier ist auch das
große, zweiflügelige Tenntor mit Wendebohle, Türangel und schräg eingeschlagenen
Holznägeln eingebaut. Die übrige Wandfläche ist auch hier mit
Brettern ausgefacht.

Im Inneren wird die Dachlast noch von sechs liegenden Bindern aufgenommen
und über die Außenwände abgeleitet. Mit Ausnahme vom ersten
liegenden Bund sind alle anderen Binder über den Querwänden aufgebaut,
so daß die anfallenden Dachlasten direkt über die Außenwandständer abfließen
können.

Auf das Dachgebälk, parallel zu den beiden Außenwänden, aber von diesen
nach außen bis unter die Rafen versetzt, sind Dachwandschwellen aufgekämmt
. Im Bereich der Heubühne dienen der Dachwandschwelle nur die
Bundbalken als Auflage, da die Felderbalken vollkommen fehlen.

Die Bundstreben („Wölfe") der liegenden Binder sind mit ihrem schmalen
unteren Ende mit einer „Klaue" auf die Dachwandschwelle aufgesetzt
. Die unter der Dachschräge verlaufenden Bundstreben verbreitern
sich nach oben. Sie sind absichtlich auf den Kopf gestellt, um die tief eingelassenen
Dachpfetten und die Spannriegel aufnehmen zu können. Die
schräg stehenden Bundstreben werden vom Spannriegel in ihrer Lage
gehalten. Auf beiden Seiten sind Büge in Bundstrebe und Spannriegel
eingezapft.

Die Längsaussteifung des Dachstuhles erfolgt durch sehr gut ausgebildete
„Dachwände". Dazu zählen die „Dachwandschwellen", die Bundstreben
(„Wölfe"), die Verstrebungen zwischen den einzelnen Bindern (die „Andreaskreuze
"), die „Dachwandriegel" und die Dachpfetten. Die Streben
der „Andreaskreuze" sind unten in die Bundstreben eingeblattet, überkreuzen
sich in den Binderfeldern und sind oben mit der Dachpfette verbunden
. Die „Dachwandriegel" laufen in halber Raumhöhe parallel zu den
„Dachwandschwellen" und sind in die „Wölfe" und „Andreaskreuze" geblattet
.

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