Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 173
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0173
III. Die Innenausstattung des Vogtsbauemhofes

Inge Jockers

1. Zur Konzeption

Ein Haus, seine Inneneinrichtung, sind im Alltag einem permanenten Wandel
unterworfen. Sie zeigen und sind das Leben ihrer jeweiligen Bewohner.
Museale Präsentation hingegen ist das Einfrieren eines gewählten Präsentationszustandes
. Die Auswahlkriterien sind abhängig vom jeweiligen
Zeitgeist, der aktuellen Forschungslage und von der Person des Ausrichters
. Der gewählte Zustand kann ein von allen Lebensspuren gereinigter
sein, der lediglich auf die Grundstruktur einer Einrichtung verweist. Inventuren
können der Innenausstattung zugrunde liegen, die zwar die Objekte
benennen, aber keine Aussagen über Aussehen und Standort machen. Die
gezeigte Einrichtung kann eine inszenierte sein, wozu die Übernahme einer
„Originaleinrichtung" zählt, bis hin zur Geruchs- und Geräuschsimulation
. Als Quellen dienen Archivalien, zeitgenössische Berichte, Werke der
Literatur und Bildenden Kunst, Fotografien, Zeitzeugen oder der bei der
Übernahme vorliegende Einrichtungsbefund. Ist die Entscheidung einmal
gefallen, ist die Überführung in einen neuen Präsentationszustand problematisch
, weil oft Haus- und Raumstrukturen mitbetroffen sind.

Ein Offenlegen der zugrunde liegenden Konzeption klärt die Betrachter
über Absichten und Entstehungsbedingungen auf und kann so zur Förderung
eines kritischen Umgangs mit Geschichte und ihren Interpretationen
beitragen.

Entsprechend der Konzeption des Gründers des Schwarzwälder Freilichtmuseums
Professor Hermann Schilli aus den 60er Jahren sollte wie das
Bauwerk selbst auch die Innenausstattung repräsentativ für den Idealtypus
eines Gutacher Bauernhauses sein, geprägt von seiner historischen, geographischen
und wirtschaftlichen Lage. Die Innenausstattung folgt der
Zielsetzung, vergangenes Schwarzwälder Bauernwohnen und -arbeiten
idealtypisch zu vermitteln.

Hermann Schillis Absicht war: „dem Menschen von heute, der dem Heimat
- und Volkstum ablehnenden Zeitgeist wehrlos ausgeliefert ist, ein
Stück Schwarzwälder Kulturlandschaft mit ihrem Bauernleben voller Eigenart
zu zeigen... Er formulierte den der Innenausstattung zugrunde
liegenden Leitgedanken: „Die innere Ausstattung aller Schwarzwaldhäuser

173


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0173