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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 174
(PDF, 127 MB)
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ist gleich. Sie spiegelt die einfache und doch geformte Lebenshaltung der
Schwarzwälder wider."2

Unter diesem Aspekt ist auch die Inneneinrichtung des Vogtsbauernhofes
zu verstehen. Ordnung, gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten, karge
Einrichtung werden als Symbolträger verselbständigt.

Der gewählte Zeitschnitt der Innenausstattung könnte mit „nach 1850" bezeichnet
werden. Die individuelle Hofgeschichte blieb dabei unberücksichtigt
. Für die Wahl der Einrichtungsgegenstände war deren handwerkliche,
vorindustrielle Entstehung primär gültig.

Den Inneneinrichtungen von Freilichtmuseen kam in den 60er Jahren allgemein
nicht der Stellenwert zu wie heute. Nach heutigem Verständnis
bemüht man sich, wenn möglich, bei der musealen Präsentation die Individualgeschichte
der Häuser zu berücksichtigen. Deshalb wird im folgenden
versucht, soweit bekannt, den Zustand mit zu dokumentieren, der bei der
Übernahme als Museum vorlag. Auskunft hierüber erteilte ein ehemaliger
Bewohner.

2. Die Innenausstattung

Bei der Übernahme des Vogtsbauernhofes 1963 wohnte noch eine Familie
im hinteren Bereich des Stübles und der Stüblebühne. Bis 1954 bewohnten
drei Familien das Haus. Eine Familienlinie starb 1954 aus, von der anderen
Familie zog 1958 die letzte Erbin aus. Der vordere Teil des Hauses, der
Bereich der Stube, war somit bei der Übernahme nicht mehr bewohnt und
eingerichtet. Die eine Familie wohnte bis 1965 im Vogtsbauernhof, als der
vordere Teil bereits der Öffentlichkeit zugänglich war.

Entsprechend der anfänglichen Museumskonzeption wurde für die Innenausstattung
nicht die seit 1816 bestehende Dreiteilung als Präsentationszustand
gewählt, sondern der Zustand davor, als noch eine Hofeinheit vorhanden
war. Es sollte nicht die individuelle Bewohnersituation des Hauses
gezeigt werden, sondern idealtypisches Bauernwohnen der Schwarzwaldregion
. „Die reiche Ausstattung des Objektes erlaubt einen tiefen Einblick
in die Lebens- und Arbeitswelt des Schwarzwälders".3 So wurde das Haus
so eingerichtet, als wäre es von einer Bauernfamilie und dem Altbauern
bewohnt. Aufgrund des Hofnamens wurde dem Besitzer die Funktion des
Talvogtes übertragen. Über die Herkunft der Einrichtung sind keinerlei
Aufzeichnungen vorhanden. Sie wurden teilweise aus dem Antiquitätenhandel
erworben. Einzelne Objekte sind Leihgaben des Augustinermu-

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