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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 188
(PDF, 127 MB)
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Bibliothek und ein Archiv zur Verfügung".3 Seit 1991 besteht eine Stelle
für Museumspädagogik.

Jedes Museum erfordert spezifische Ausformungen der museumspädagogischen
Arbeit. Um die Museumspädagogik an einem Freilichtmuseum
darzustellen, ist es zunächst erforderlich, die Idee und Konzeption dieses
Museums zu betrachten.

3.1. Das Freilichtmuseum

Freilichtmuseen unterscheiden sich in vielerlei Hinsichten von anderen
Museumstypen wie Heimat-, Natur- oder Kunstmuseen. Je nach Gründungsdatum
unterscheiden sich auch die einzelnen Freilichtmuseen in ihrer
konzeptionellen Absicht.

Auf den ersten Blick wirken Freilichtmuseen wie ein Paradies für museumspädagogische
Arbeit. Die sogenannte „ganzheitliche Präsentation"
liefert eine historische Kulisse, die sich nahezu selbst erklärt und zum
direkten Miterleben von geschichtlichen Zuständen animiert. Da stehen
nicht Keramikschüsseln, Holzmodel oder Holzteller isoliert in einer Vitrine
, da steht die Schüssel auf einem Tisch, der Tisch in einer Stube, die Stube
ist in einem Haus und alles zusammen vermittelt einen direkten Einblick
in das Leben der bäuerlichen Vergangenheit. An der Wand hängen
Hinterglasbilder, zum Fenster herein scheint die Sonne und die Bänke und
Stühle laden zum Sitzen wie vor 100, 200 Jahren ein. Die Vielschichtigkeit
eines Freilichtmuseums wird erst auf den reflektierenden zweiten Blick
deutlich. Was ist authentisch, was ist inszeniert, was ist aktuelle Gegenwart
, was ist Geschichte? „Obwohl in Gutach der Versuch unternommen
wurde, die Häuser so zu gestalten, als ob deren Bewohner gerade aus dem
Haus gegangen seien, muß sich der Besucher dennoch bewußt sein, daß er
musealer Wirklichkeit entgegentritt und nicht historischer."5

Freilichtmuseen sind ursprünglich Architekturmuseen, die unterschiedliche
Haustypen aus meist ländlichen Regionen präsentieren. Die Häuser waren
an ihrem ursprünglichen Standort in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr
haltbar. Da sie charakteristische, für ihre Zeit typische Baumerkmale
aufweisen, wurden sie in den Schutz des Museumsgeländes gestellt. Ganze
Hofanlagen mit Nebengebäuden werden nach historischen Vorbildern
zusammengestellt. Was auf den ersten Blick wie ein gewachsenes Ensemble
wirkt, wurde meist von verschiedenen Hofanlagen zusammengetragen
.

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