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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 194
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4. Museumspädagogik und Schule

Da Schulen das besondere Interesse der Museumspädagogik gilt, wird dieser
Aspekt ausführlich vorgestellt. Seit 1987 liegen „Pädagogische Handreichungen
für einen Rundgang" vor, die von einer Lehrergruppe und dem
Museumsleiter gemeinsam erstellt wurden.7

Museen mit Schulklassen gezielt zu besuchen ist heute zur Selbstverständlichkeit
geworden. Ein Besuch kann unter unterschiedlichen Gesichtspunkten
geplant sein: um im Unterricht theoretisch erarbeitete Themen zu veranschaulichen
, um andere Formen des geschichtlichen Lernens zu praktizieren
, um das Museum als Institution kennenzulernen und deren Nutzung
im Freizeitbereich auszuprobieren.

Für die Schulen bedeutet ein gezielter Museumsbesuch eine Ergänzung der
in der Schule üblichen Lernprozesse und Unterrichtsmethoden. Museumsbesuche
sind mit erheblichem organisatorischem Aufwand verbunden. Der
Transport muß geregelt werden, die Eltern, der Schulleiter, die Kollegen
müssen ihre Zustimmung geben. Der Museumsbesuch sollte in den Unterricht
eingebunden sein, um die Schüler zu motivieren. Museen werden von
Kindern und Jugendlichen, gerade wenn sie im schulischen Kontext
besucht werden, immer noch als langweilig und außerhalb ihrer Alltagsinteressen
liegend angesehen. Wenn ein Museumsbesuch zu sehr
schulische Formen annimmt, wird der Lernort Museum nur als verlängerter
Unterrichtsraum erlebt. „Bildung im Museum soll Spaß machen und
darf nicht langweilig sein; Unterhaltung im Museum soll Qualität haben
und nicht unseriös sein."8

Deshalb ist es wichtig, den Zugang zum Museum aus dem Alltagserleben
und -wissen der Schüler heraus zu entwickeln. Sie werden auch
erleben, daß die Schule ihnen Kenntnisse vermittelt, die sie eigenständig
beim Museumsbesuch einsetzen können. Der Aspekt des fächerübergreifenden
ganzheitlichen Lernens wird hier greifbar, da Kenntnisse aus
unterschiedlichen Fächern zum Erkennen von Museumsinhalten relevant
sind.

Im Museum kommen die Schüler in visuellen oder auch haptischen Kontakt
mit Originalen, mit authentischen Zeitzeugen, ein im Zeitalter der Reproduktion
und Simulation nicht mehr selbstverständliches Erlebnis. Die
Bedeutung dieser Begegnung mit Originalen wird am ehesten bewußt,
wenn einige Objekte intensiv analysiert werden sowohl in ihrer historischen
Funktion als auch auf ihre Aussage für die heutige Zeit hin. Ein allumfassender
Museumsrundgang verhindert eine gründliche Auseinander-

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