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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 200
(PDF, 127 MB)
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aus einer Pflanze gewonnen wird, ist auf den ersten Blick überflüssig, da
es keinen direkten Nutzen bringt. Aber es ist ein bewußterer und sorgsamerer
Umgang mit den Dingen im Alltag möglich, wenn ihr Entstehungsprozeß
einmal, wenn auch nur andeutungsweise, nachvollzogen wurde.

Kinder haben heute nur einen eingeschränkten Zugang zu manuellen
Tätigkeiten. Die moderne Technik erfordert andere Fähigkeiten, die den
Alltag der Kinder und Jugendlichen bestimmen. Manuelle Tätigkeiten wie
weben, Stroh flechten, malen werden durch Einbettung in historische Zusammenhänge
im Museum verständlich und mit Hintergrund ausgefüllt.
Sie können als Anregung in den Alltag mitgenommen werden.

Die praktische Ergänzung zum Führungsgespräch kann auch im Zeichnen
eines Hauses bestehen, nachdem das Empfinden für Details geweckt wurde
. Sie kann im zeichnerischen Modernisieren eines alten Bauernhauses
bestehen, nachdem die Lebensbedingungen traditioneller Bauern erschlossen
wurden und die Anforderungen an einen zeitgemäßen Betrieb überlegt
wurden. Oder die Schüler modernisieren einen Bauernhof für eigenes
zukünftiges Wohnen unter Berücksichtigung der alten Bau- und Raumsubstanz
.

Die reale historische Lebens- und Arbeitssituation wird nie in ihrer Härte
durch inszenierten Nachvollzug erlebbar, aber grundlegende Elemente der
Selbstversorgung werden besser verstanden und die Kenntnisse bereichern
auch den Alltag.

4.3. „Das Glasmännlein und der Holländermichel"
Beispiel eines Führungsgespräches (8-12 Jahre)

Das Märchen „Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff liegt dem Rundgang
durch das Museum zugrunde.11 Erzählt wird die Geschichte vom Köhler
Peter Münk, der unzufrieden mit seinem Schicksal, Hilfe bei Sagegestalten
seiner Heimat sucht. Sowohl das Glasmännlein als auch der Holländermichel
nehmen sich seiner an - allerdings mit unterschiedlichen Absichten
. Will das Glasmännlein ihn auf den ehrbaren Weg eines anständigen
jungen Mannes und späteren Familienvaters führen, verleitet der Holländermichel
Peter Münk zur Großmannsucht, Verschwendung und Hartherzigkeit
.

Entlang dieser Geschichte lernen die jungen Teilnehmer den Beruf des
Köhlers kennen, der in abgelegenen Wäldern seinem rußigen Handwerk
nachgeht. Sie lernen die Flößer kennen, die großen starken Männer, die

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