Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 207
(PDF, 127 MB)
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Die Themen sind vielfältig: Alte Handwerke und Gewerbe, Ernährung und
Vorratshaltung, Hinterglasmalerei, immer steht ein anderer Aspekt der
Ausstellung im Zentrum, immer entdecken die Kinder Neues, was ihnen
zuvor entgangen ist. Für Kinder der näheren Umgebung hat das Museum
auf Dauer keinen Reiz. Sie kennen es vom Familien- oder Schulbesuch
und würden ohne Anreiz nicht allein hin gehen. Wenn sie nach mehreren
Veranstaltungen stolz beweisen, daß sie inzwischen wissen, wo das Floßmodell
steht, zeigen sie, daß sie das Museum als Erlebnisraum akzeptiert
haben. Als Einstieg und Vermittlungshilfen können Märchen, Suchspiele
und Rollenspiele eingesetzt werden. Die Form des Gesprächs läßt den Eindruck
einer anerkennenden Gleichberechtigung aufkommen und verhindert
einseitiges Belehren. Natürlich spielt bei diesen Veranstaltungen die sich
anschließende Praxis eine große Rolle. Was sie sonst vielleicht ablehnen
und zu Beginn auch manchmal tun: Collagen aus Naturmaterialien kleben,
Pflanzenbilder gestalten, Holztäfelchen oder Hinterglasbilder malen, kochen
oder weben, bekommt vor dem Erlebnis- und Erfahrungshintergrund
im Museum einen anderen Bezugsrahmen. Es ist nicht beliebig, sondern
gewinnt seine Bedeutung aus dem Gesehenen und Gehörten im Museum.
Es besteht kein Zwang zur Kreativität, es wird keine Beurteilung ausgeübt.
Es bereitet Freude, in ungewohnter Umgebung aktiv zu sein und akzeptiert
zu werden.

Jugendliche im Museum

Die Problematik dieser Altersstufe mit dem Museum wurde schon angesprochen
. Vielleicht ist auch ein Stück weit zu akzeptieren, daß diese
Altersgruppe aus entwicklungspsychologischen Gründen nicht zu den
Hauptinteressenten der Museen gehört. Angebote für Jugendliche sollten
deshalb immer so offen gestaltet sein, daß die Chance Kritik, Zweifel und
Ablehnung einzubringen, besteht. Wichtig ist, die Jugendlichen aufzufordern
und zu motivieren, ihre anderen Vorstellungen von musealer Präsentation
auszusprechen. Die Musealisierung ist nur eine Möglichkeit, Kultur
und Geschichte zu zeigen und zu bewahren.

Um Jugendliche in ihrer Freizeit ein Museum als sinnvolle Möglichkeit
anzubieten, sind Themen zu wählen, die sie beschäftigen und dem Alltag
der Jugendlichen entsprechen. Vergleiche mit der Jugend vergangener Generationen
, ihren Lebensräumen und ihren Erwartungen, Themen um
Aberglaube und Schutzzeichen, Vergleiche der unterschiedlichen Familienstrukturen
in der Geschichte, soziale Not der Vergangenheit, ihre Ursachen
und Lösungen. Die Aktivität der Jugendlichen kann durch das Angebot zur
Mitarbeit an einer Ausstellung angesprochen werden.

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