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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 229
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0229
Die Zähringerministerialen „von Schopfheim" in der
Ortenau - Ein Beitrag zum „Offenburg-Problem"

Hans Harter

Obwohl die Bedeutung der starken Dienstmannschaft für die Zähringer-
herrschaft außer Frage steht, ist darüber bisher wenig geforscht worden1.
Über die Zusammenstellung der Ministerialen bei E. Heyck2 hinaus, gibt es
dazu kaum regionale Untersuchungen3, und auch die Lokalgeschichte weiß
mit den Zähringerdienstleuten vor Ort oft wenig anzufangen4. Dabei muß
davon ausgegangen werden, daß diese von den Herzögen jeweils selber installiert
worden sind, mit speziellen Aufgaben, die der Durchsetzung ihrer
Herrschaft dienten. Zu denken ist an die Verwaltung von Fronhöfen, Dörfern
, Städten und Vogteien sowie an die Bewachung von Burgen, wobei zu
den Dienstpflichten auch ritterliche Kriegsdienstleistungen und Rat bei
Herrschafts- und Verwaltungsaufgaben gehörten5. So in einem örtlichen
Herrschaftsbereich, nach dem sie sich auch benannten, fest verwurzelt, traten
die Dienstleute zugleich immer wieder am Hofe ihrer herzoglichen
Herren auf, sichtbar in ihren Zeugenleistungen, die oft die einzigen Belege
für sie sind.

Wenn nun aus der Schar der Zähringerministerialen diejenigen näher untersucht
werden sollen, die ihre Herkunft mit „von Schopfheim" bezeichneten
, so wird damit ein ganzes Bündel von Fragestellungen aufgeworfen:
Nicht nur, daß sie als Einzelpersonen wie als Mitglieder einer Familie erfaßt
werden müssen, von zentralem Interesse ist auch ihre besitzrechtliche
Verankerung an dem Ort, nach dem sie sich benannten. Wenn weiter davon
ausgegangen werden kann, daß dieser Herkunfts- und Wirkungsort bewußt
ausgewählt wurde, dann muß auch dessen Bedeutung innerhalb seines
näheren und weiteren Umfelds erfragt werden. Dafür sind auch die Spuren
seiner älteren geschichtlichen Entwicklung und etwaiger weiterer Herrschaftsträger
zu verfolgen. Hauptziel sollte dann jedoch sein, diese örtliche
Position in den Gesamtzusammenhang der Zähringerherrschaft einzuordnen
, in der ihr eine ganz bestimmte Funktion zugekommen sein muß.

„ Schopfheim " im Frühmittelalter

„Schopfheim" (heute Nieder- bzw. Oberschopfheim, Gemeinde Hohberg
bzw. Friesenheim, Ortenaukreis) war bereits von den Römern besiedelt6,
die hier eine Straßenstation unterhielten7. Aufgrund seines „heim"-Namens
muß dieser Ort auch zur frühesten Siedlungsschicht der Zeit nach der

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