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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 234
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für die Bedeutung von „Schopfheim", die vor allem in seiner Lage an der
ehemaligen Römerstraße begründet gewesen sein muß, daß im 8. Jahrhundert
dann das Reichskloster Saint-Denis und, über Hönau, wohl auch der
Bischof von Straßburg diese Besitzpositionen übernahmen, die ihnen, als
den beiden wichtigsten kirchlichen Helfern der Karolinger bei der Erfassung
Alemanniens, für ihre macht- und kirchenpolitischen Zwecke dienlich
waren.

Besitznachrichten aus dem Hochmittelalter

Isoliert steht eine aus dem elsässischen Kloster Eschau überlieferte Schenkungsnotiz
, wonach der comes Egeno de Orahe in Scopheim zwei Mansen
tradierte42. Graf Egino war der erste seiner Familie, der sich nach der Burg
Urach benannte. Er trat auch als Schenker an das Kloster Hirsau hervor, wo
sein Bruder Gebhard seit 1071 Prior war und von 1091 an die Abtswürde
bekleidete; 1105 wurde er Abt des Klosters Lorsch und Bischof von Speyer,
als der er im Jahr 1107 verstarb43. Von diesen Lebensdaten ausgehend, ist
auch Graf Egino in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts anzusetzen, wobei
die Beziehungen seiner Verwandten und Vorfahren zur Bischofskirche
von Straßburg auffallen; überdies war seine Base Beatrix zu dieser Zeit Äbtissin
von Eschau44, so daß seine Schenkung aus diesem familiären Hintergrund
zu sehen ist. Unbekannt bleibt, woher der Besitz Eginos in Scopheim
stammte, das im übrigen auf Oberschopfheim bezogen wird45.

In den 30er Jahren des 12. Jahrhunderts erscheint „Schopfheim" dann als
Güterort in den päpstlichen Besitzbestätigungsurkunden verschiedener
Klöster, so 1136 in einem Diplom von Innozenz II. für Schuttern46. Dieser
Besitz wird in Oberschopfheim lokalisiert47, wo dieser Abtei auch das Pa-
tronatsrecht über die Kirche zustand48.

Der gleiche Papst nahm 1139 dann das Kloster Gengenbach in seinen
Schutz und bestätigte ihm unter seinen Gütern in Mortunagia auch Scopf-
heim49. Diese werden zum Jahr 1288 als „ein Dinghof zu Oberschopfheim
mit einer dazugehörigen Mühle und als ein Dinghof nebst einer Mühle zu
Niederschopfheim" beschrieben50. Von dem fronhoffen zu Niderenschopf-
heim, existiert ein Weistum aus dem Jahr 1276, das zu den ältesten Dokumenten
dieser Art in der Ortenau gehört51. An seinem Schluß ist vermerkt,
dise selbe gedinge besaß her Reinbolt von Windecke, da abbet Berthold
von Gengenbach zugegen was51, so daß ersterer als damaliger Gengenbacher
Vogt zu Niederschopfheim (und dem gleichfalls genannten Ichenheim
) fungiert haben muß.53

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