http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0276
gnaden als ein montbar, der herschafft von Lichtenberg dauon gehuldet vnd ge-
sworn han mit gelübden vnd eiden alz sich dann von sollich(en) lehen wegen zü
Rehte geheischt vngeu(er)lich, des zü worem vrkünde han ich myn Ingesigel
gehenckt an disen brieff der geben ist des Sondags noch der heilige(n) dryer küni-
ge dage des Jores also man zalt von Cristi gebürte vierczehen hundert vnd dryssig
Jare.
Man benutzte nun die echte Lehensurkunde Graf Friedrichs mit gleichem
Datum (ABR 16 J 183 (5)) und nahm folgende Veränderungen vor:
ABR 16 J 183 (6)
keinen son Sünder ein eliche dohter
die Ennelyn
dohter vnd iren liplehens erben
derselben Ennelin von Windecke vnd Iren
liplehens erben
ob sie die gewünne
mit eim der wopens genoß ist
weres aber das die obgenannte Ennelin by
ire müter lebtagen von dodes abginge,
vnd nit Söne von Ir
geborn hinder Ir liesse
yre müter
Ennelin von Windecke
Wenn aber die dohter ein elichen man
gewynnet
von der obgenanten dohter wegen
ABR J 183 (5)
einen Son. mit seiner hausfrowen
der hannß
söhn vnnd seinenn erben
demselben hannsen von Windecke, vnd
seiner liplehens erben
ob er die bekommen
mit eim vonn Windecke.
weres aber daz der obgenant hanns by
seiner müter
lebtagen von dodes wegen abginge vnd
nit Söne von ime geborn hinder im liesse
syne muter
hannsen von Windeck
wenn aber hanns von Windeck
manbar würt
von seinn selbß wegen
Der Bearbeiter der Urkunde ersetzte den Namen Ennelin durch den Namen
Hans, veränderte Tochter zu Sohn, wechselte alle entsprechenden Pronomina
aus und mußte gleichzeitig einen passenden Ersatztext erfinden, der
in die jeweilige Textlücke und zum Inhalt des Textes paßte. An einer Stelle
ist er allerdings gescheitert: „nit Söhne von ime geborn hinder im liesse".
Auch von der Schrift her lassen sich die Einfügungen leicht an dem Original
erkennen. Den Zeitgenossen am mittleren Oberrhein waren sicherlich
die verwandtschaftlichen Verhältnisse bekannt. Anna (Ennelin) von Windeck
, die Enkelin des bekannten Reinhards, heiratete den Neuwindecker
Bechtold, wodurch die beiden Linen Alt- und Neuwindeck wieder zusammengeführt
wurden. Sie starb 1483 in Beinheim.
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