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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 289
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ker Burkhard und Heinrich Schweiger (der Vogt auf Windeck) sie dazu gebracht
hätten, dem Markgrafen die Schuld von 600 Gulden zu verschweigen
, die ihr Mann dem Windecker geliehen hatte. Pfaffhans riet ihr, dies
dem Markgrafen auf der Stelle kundzutun. Da sprach sie, sie müsse sich
ewiglich schämen. Der Leutpriester erbot sich, selbst die Sache an den
Markgrafen zu bringen. Junta wies jedoch das Anerbieten zurück und sagte
, sie wolle es selber an ihn bringen, denn sie würde sehr wohl sehen, daß
sie nichts mehr davon erhalten würde. Dem Markgrafen gönne sie es lieber
als der Frau des verstorbenen Burkhard.

Diese hatte Emerich, den Knecht Wirichs von Hohenburg, zu Junta geschickt
und sie gebeten, die Schuld von 600 Gulden zu verschweigen.
Dafür wollte man ihr 6 Malter Korngeld jährlich verschreiben. Diese
Bestechungssumme wurde - den Aussagen zufolge - noch auf 12 Malter
erhöht.

Junta sagte zu Heinrich Schweiger: „Lieber Heinrich, Rede mit myne Swe-
ster von Windecke daz sie mich bezale der sechs hundert guldin, die myn
hußwirt Burghart seligen gelihen hat. Da spreche heinrich Sweyger: Liebe
Frouwe Lannd es guot sin. Da spreche sie widerumb: du sagest mir wol,
Ich müsse alle Jore davon bichten vnd wirde allemole geschicket für den
viccarien, vnd daz hat mich me dann dryssig Schillinge pfennige gecostet,
da spreche heinrich Sweyger: Liebe frauwe land ez guot sin. Min Suon
muß schier gen Rome der muß vch einen brieff bringen daz Ir fürbasser
nieme für den vicarien bedorffent."

Wie sehr Junta von Lomersheim um ihr Seelenheil besorgt war, zeigt ihre
Jahrzeitstiftung vom 18. Mai 1431, die jährlich zu Ottersweier in der Kirche
begangen werden sollte zu ihrem Gedächtnis, dem ihres Mannes Reinbold
Kolb sei. und dessen Eltern und ihren Erben, Geschwistern und Vorfahren
. Die Jahrzeit sollte viermal am Dienstag in der Fronfasten mit gesungener
Vigil und Messen von folgenden Priestern begangen werden:
dem Leutpriester zu Ottersweier, dem Frühmesser des Unser-Frauen-
Altars, dem Kaplan zum St. Nikolausaltar daselbst, einem Kaplan zu Altwindeck
und einem Kaplan zu Neuwindeck. Dazu stiftete sie 1 Pfund
Straßburger Pfennige von ihrem Weinzehnten in Bühlertal und eine weitere
Gülte72.

Wie im Jahre 1429 die Besitzverhältnisse auf Altwindeck aussahen, läßt
sich der Urkunde vom 5. November dieses Jahres entnehmen73. Markgraf
Jakob ist Besitzer des durch Burkhards Tod heimgefallenen Teils der Burg.
Wirich von Hohenburg besitzt im Namen seiner Tochter Katharina, der
Witwe Burkhards, den sogenannten Herrn Brunen-Teil, der aber auf Ab-

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