Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 333
(PDF, 127 MB)
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Dem Straßburger Bibliothekar Monsieur L. Schlaefli ist es zu verdanken,
daß nach jahrzehntelanger ehrenamtlicher (!) Arbeit die im 2. Weltkrieg
ausgelagerte Bibliothek des Grand Seminaire soweit geordnet wurde, daß
wissenschaftliches Arbeiten möglich ist. Ohne seine Vorarbeit hätte die
Rapp-Bibliothek nicht aufgearbeitet werden können. Durch Wiederentdeckung
der ebenfalls einst verschollen „Pistoriusbibliothek" führte im Februar
1993 meine Spur bald zum Pistoriusfreund Hieremias Rapp. Ohne
daß sie es ahnen konnten, sind die druckschweren Vermächtnisse des
Freundespaares Rapp und Pistorius eingeflossen in eine Bibliothek, in der
beide Bücherliebhaber geschwelgt hätten.

Doch auch der Zeitgenosse konnte und kann daran Anteil haben: Die historisch
gewachsenen guten Beziehungen zwischen Straßburg und Offenburg
haben Tradition. So war es möglich, die einzigartige und kostbare Bibliothek
der Offenburger Pfarrer Martin, Hieremias und Lazarus Rapp nach
373 Jahren für eine Ausstellung (19. 1.-20.2. 1994) in die Heimatstadt
zurückkehren zu lassen. Dazu war engagierte Zusammenarbeit von beiden
Rheinseiten her erforderlich, die alle Beteiligten mit großer Freude erfüllte.

Als geradezu klassisches Beispiel können die drei Pfarrer Martin, Hieremias
und Lazarus Rapp für das Zusammengehörigkeitsgefühl der oberrheinischen
Regio - ganz im Sinne Speckels - angeführt werden. Geboren und
aufgewachsen in Erstein und Markirch, traf man sie zum Studium in Freiburg
. Ihr endgültiger Wirkungsort innerhalb der Diözese Straßburg wurde
die freie Reichsstadt Offenburg. An Hieremias wird deutlich, wie er mit
Selbstverständlichkeit jenseits und diesseits des Rheines zum Wohle der
Menschen agierte. Den Pfarrherren Rapp gemeinsam ist ihre letzte Ruhestätte
in der Heilig-Kreuz-Kirche.

Anmerkungen:

1 Offenburg gehörte zur Diözese Straßburg. Die Entfernung vom Straßburger Münster
bis zur Heilig-Kreuz-Kirche Offenburg beträgt 25 km.

2 vergl. Horaz, Carmen I, 17,8/9: „nec viridis metuünt colübras nec Märtiälis häediliäe
lupös", auch Vergil, Aeneis, 9, 566: (agnum) „Märtius ä stabulfs rapui't lupus ..."

3 im rechten oberen Eck der 113,5 x 37,5 cm großen Originalkarte.

4 Kähni, Otto: Reformation . . ., S. 23, Ruch, Martin: S. 504. Es handelt sich um eine Fastenpredigt
des Bischofs von Lecce.

5 Lange, Wilhelm: S. 69-75. Zum Vergleich: Heidelberg: 1484, Tübingen: 1491

6 Isolde Tröndle: Die Ortenau, 1989, S. 269-278: Die historische Bibliothek des Grimmelshausen
- Gymnasiums in Offenburg. Ihre Geschichte und ihr aktueller Bestand.

7 s. z. B.: 0. Linhard/Wiler: Straßburg und die Reformation, S. 120

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