Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 431
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0431
Ernten - (Drinttttt^

ber

Stobt ©ffenburö.

$ i

Das Sätmenwefen fleht untet einet eigenen 6om-
inifflon, roeldje fid) Säcmen-ßommiffion nennt.
$ 2.

Diefe Sommiffton befielt:

1) auS bem Stabtpfartet,

2) bem Bürgenneifler,

3) jwei ÜRitgliebern bei ©emeinberathS,

4) brei SDtitgliebern beS StiftungSsorflanbeS.
Det Sfarter führt ben SÜorfit); in beffen Säb-

wefenheit ber SBürgetmeifter. Die Sonn ber 8er-
banblungen ifi coHegialifch. Der SBefcbluS wirb nach
Stimmenmehrheit gefaßt.

$ 3.

Die Särmen-Sommifflon ifl befugt, bie SBaifen-
richtet als berathenbe OTitglieber in ib.ce
SiBungen beijujiehen.

$ -»•

Die Särmen-Qsommilflou vetfammelt ficb in bet
Stege! am erflen greitag jeben SBfonatS SSormittagS
10 Uhr im SiBungSlocale beS StiftungSoorflanbeS,
wenn nidt>t befonbete SBetanlaflungen ihren öftent
3ufammenttitt nött>ig machen.

S 6-

Det Säctuar beS StiftungSoorflanbeS ifl auch
SJctuar bet Särmen-Uommiffion. (Sc fühtt
beten SProtocolle, rocldje tu ihcet Oültigfeit von
fämmtlichen anmefenben Üeitgliebern unterjeictmet
unb worin ade SBefcblüffe niebecgefchcieben werten
muffen.

S 6.

Die Stabt unb Sorflabt foCten in DiflriEte ab-
aetheilt werben. 3ebet Diflrift erhält einen Stuf,
feher — DiflrittS-Säuffeher —, »elchec bie
in feinem Sejirf wohnenben Sännen in SSeiug auf
ihte Säufführung, SärbeitSfähigfeit, ©elegenbeit jum
SSerbienft unb anroenbung bet »etabreichten Unter-
flüBungen ju beauffichtigen hat. — 3ebet DiflriftS-
SSuffehet empfängt bacum ein SBecjeichnip bec in
feinem Sejitf roohnenben unb UnterflüBung bejiehen-
ben Sännen, unb jebec biefet ÜeBtetn ifl gehatten,
bei feinem etwaigen SBegjug aus bem Diflrift bem
SSuffehet banon bie Sänjeige ju machen, fo wie bei
bem SSuffehet feines DiftnftS, in welchen et jieht,
in ben ecfien 24 Stunben fleh anjuinelben.
f 7.

Die DiflriftSauffeher fönnen ebenfalls in bie
©Bungen bet Sännen ■ (Tommiffion jut SSetatbung
gejogen werben.

Sie flehen untet biefet Ciommifffon.
$ 8.

Dec Dienet beS StiftungS»orflanbeS ifl jugleicb
Dienet bet Sännen < Kommiffion. 3ubein
liehen fowoht h« Sännen ■ (Sommiffion als ben Di-
flriftsauffehern bie ftäbtifchen 'jjolijeibiener }ut 6in-
jiehung »Ott (Srfunbigungen n. H^f]BBEflS3&
baS Särmenwefen Beiug haben, ju feebot — lepoa!
unbcfrliabet ihte* übrigen DienfleS. | ^-^ j t)

i 9.

Söer einet UnterflüBung bebütftig ifi unb ne
wünfd)t, hat fleh auf ber Stabtfattjlei anbenSSütget-
meiflet ju rcenben, unb jroat an einem bet geotb<
neten aligemeinen SämtStage.

Diefet erhebt nötigenfalls' unter SSeijug beS
DiflriftS-SäuffeherS, untet bem bet Ärme fleht, bie
SBechältniffe besfelben, füllt ben eigens hiefüt ge-
beueften SJcagebogen aus, unb legt bann bie fo ein-
gefommenen unb echobenen ®efuct)e in bet nächflen
Sännen ■ ßommifftonS - SiBung jut SSetathung unb
Sefcbluflfaffung pot.

S 10.

Dtingenbe gälle roetben butch ben Pfarrer
unb SSürgermeifler ptooiforifch erlebigt, unb flnb in
bet nächflen SiBung jur SPefchlupfaffung bec ßom-
miffion ootjulegen.

$ 11.

SS roitb bet gehörigen Ueberncht wegen ein
Such angelegt — Sätmenbuch —, in welche«
3rtet, bet UnterftüBnng ethält, eingettagen wirb.
Die (finciebtung beS 4>u*e8 richtet ftch nach bem
aufgefledten gcagebogen unb bet eigens gettofenen
Slaffen > ßintheilung bet Säcmen.

$ 12.

Die Sännen ■ UnterftüBung, welche fleh nicht auf
©runbfäBe flüBt, wirft eher fchlimm als gut.

Wan bat bacum folgenbe SRocmen fut Unter.
flüBungen angenommen:

a) SRut Detjenige (ann ans ben htefigen Stiftungsmitteln
UnterflüBung erhalten, welcher SDlitgtteb
bet hieflgen ®emetnbe ifl — fomit 4j e i m a t h S-
techt bahiet hat.

b) 9}uc ganj obet theilweiS arbeitsunfähige
Sänne werben unterflüBt, wenn fonfl Slliemanb
ju beren UntetfiüBung gefeBlich obet »etttagS-
mäjjig »erpflichtet ifl unb bte SKittel baju hat.

i-) Die Sännen follen nuc nach Sdotbbutft unterflüBt
werben.
4) Die UnterflüBungSweife, ob in ®elb
ober SBrob ic, richtet fleh nach ben gegebenen
SBechältniffen bet ju UntetflüBenben.
e) Sei fotehen unterflüBt werbenben ärmen, welche
erfraufen unb in baS SranfenhauS aufgenommen
weeben, hört bie UnterflüBung für bie
3eit ihres SetweilenS im Spital auf.
Die UnterflüBung atmet Dutcbteifenbet
witb wie feithet befotgt.

§ 13.

Die Sättnen.Qfommiffton wirb unter SPcitroirfung
ber Jöaifenrichtec, DiflrittSauffeher unb iebeS gut-
bentenben SinmohnerS, wo eS nöthift ifl, bafür forgen,
bafi bie arbeitsfähigen SSrmen SSefchafttgung erhalten,
unb erforberlichenfallS »eranlalfen, bafl gegen bie
SärbeitSfcheuen polijeilich eingefchritten weebe.

Offenbutg, im «pril 1837.

Armenordnung der Stadt Offenburg aus dem Jahr 1837 (StaO 17/2).

431


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0431