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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 449
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6 Witwen
3 Tagelöhner

2 Personen ohne Angaben

1854

3 Tagelöhner
9 Ledige

3 Witwen

4 Uneheliche
1 Alter

1 Armer
1 Ehefrau

3 Ohne Angaben

Armut suchte die gesellschaftliche Randgruppen heim: alleinstehende
Menschen, darunter ledige Frauen, Witwen, Alte und Waisen. Frauen und
Kinder finden wir dabei stark überrepräsentiert. Der hohe Frauenanteil
liegt vermutlich in der Tatsache begründet, daß diese, was die Versorgung
anging, im allgemeinen anders behandelt wurden als Männer. Männer
nannten im Vergleich zu den Frauen wesentlich häufiger körperliche Gebrechen
als Ursache ihrer Armut. Bei Frauen trat eher der derzeitige Familienstand
als Begründung auf. Eine Stichprobe auf der Basis einer Liste der
„unterstützten Offenburger Ortsarmen aus dem Jahr 1857" bestätigt diese
Aussagen:

Soziale Herkunft der Offenburger Armen:
1857

24 Ledige Frauen

5 Ehefrauen
28 Witwen

19 Männer (ohne Standesangabe)
8 Kinder

4 Eheleute

Offizelle Arme durften auf einen Mindestversorgungsschutz hoffen, der sie
vor dem Verhungern und Erfrieren rettete. Gegenüber den anderen Mittellosen
waren sie fast schon privilegiert. Eine Unterscheidung zwischen der
materiellen Lage, in der sich anerkannte Arme befanden, und den Parzellenbauern
fällt uns angesichts der Massenarmut allerdings schwer. Die
Grenzen verliefen eher fließend. Das noch so bescheidene Privileg einer
Armenunterstützung rief deshalb Neid und Mißgunst hervor, da die Bevölkerung
selbst mit ihren Gemeindeumlagen die Armenkosten aufbringen

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