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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 472
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werke Radolfzell und Heidelberg, ab 1872 dann durch Gründung eigener
Imprägnierwerke in Hagenau im Elsaß, Rauenheim in Rheinhessen, Freiburg
und Singen a. H. Hier wurde nach dem Verfahren des englischen Chemikers
Kyan das Holz mit Quecksilbersublimat getränkt. Später wurde
Chlorzink verwendet, dann Teeröl.

Ein Charakteristikum der Familie Himmelsbach in Oberweier war der ausgeprägte
Familiensinn, ein weiteres die Verbundenheit mit der katholischen
Kirche und damit auch der Zentrumspartei. Durch bedeutende
Stiftungen ermöglichte Josef Himmelsbach in den 1870er Jahren einen
Kirchenneubau in Oberweier. Schließlich stiftete er einen Jahrtag und ein
Kapital zum Unterhalt einer Familiengruft , in der 1875 seine Frau bestattet
wurde. Der Firmengründer selbst starb 1889 an einem Schlaganfall. Die
Leitung des Holzunternehmens hatte er schon einige Jahre zuvor den Söhnen
Benjamin, Georg und Hermann übergeben, die später als „Gebrüder
Himmelsbach" die Geschäftszentrale nach Freiburg verlegten. Die Verbindung
nach Oberweier blieb durch den Schwiegersohn Julius Otto und den
Familienzweig des Benjamin lebendig. Beide leiteten die von Josef Himmelsbach
1871 gegründete Tabakwarenfabrik am Ort. Benjamins Sohn
Josef, der in der Familie Josef II. genannt wurde und seine aktive Zeit als
Direktor des Werkes Gaulsheim bei Bingen verbrachte, behielt hier einen
Wohnsitz. „Bingemer Sepp" nannten ihn die Leute in Oberweier. Seine Frau
Else, geb. Rothweiler, wurde 1961 als letzte in der Familiengruft bestattet.

Im Heimatmuseum in Oberweier wird das Andenken an die Himmelsbachdynastie
und speziell an den Stammvater gepflegt. Dort sind Möbel und
Bilder aus dem Nachlaß, darunter ölgemalte Portraits des Josef Himmelsbach
und seiner Frau Katharina, zu sehen. Diese Hinweise verdanke ich
dem Vorsitzenden des Geschichtsvereins Friesenheim, Ekkehard Klem.
Mündliche Auskünfte zur Familiengeschichte gab Frau Dr. Hildegard Mal-
cherek, eine Urenkelin des Josef Himmelsbach.

Literatur:

Heinrich Hansjakob: Dürre Blätter. Heidelberg 1889, S. 155-158. Das Vogtgeschlecht der
Michelbronner Himmelsbach. In: Geroldseckerland 6, 1963/64. 100 Jahre Pfarrkirche
Oberweier 1877-1977, S. 14 u. 18. Ortssippenbuch Oberweier, S. 44. Joseph Oechsler: Ein
reicherfülltes Leben im Dienste der Familie. Mathilde Otto und ihr Werk mit 16 Bildern.
Freiburg 1963. Hans-Josef Wollasch: Mathilde Otto (1875-1933), „Armenfürsorgerin". Eine
(fast) vergessene Frau der Caritas. In: Caritas '89. Jahrbuch des Deutschen Caritasverbandes
. Freiburg 1988. Ders.: Mathilde Otto. In Badische Biographien NF III. Heinrich
Hertzer: Gebr. Himmelsbach AG Freiburg im Breisgau 1846-1921. Ein Rückblick über 75
Jahre. Freiburg 1922.

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