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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 496
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sie weder in Freiburg noch in Wien hatte anbringen können, 1867 in
Zürich erscheinen.5 Und noch im selben Jahr erschien seine Abhandlung
über 'Die Salpeterer, eine politisch-religiöse Secte auf dem südöstlichen
Schwarzwald'. Und ihr folgte, aus gegebenem Anlaß, schon im folgenden
Jahr 'Der Waldshuter Krieg vom Jahre i486'.6

Diese Arbeiten stellen, ungeachtet aller ihrer Mängel, eine erstaunliche
Leistung dar, zumal sie ja einem durch kirchliche und schulische Verpflichtungen
weitgehend ausgefüllten Alltag abgetrotzt werden mußten.
Ihre Anlässe lagen in der unmittelbaren Umwelt des Autors, waren aufs
engste verknüpft mit den Orten, an denen er selber gelebt hatte und lebte.
Doch hinter diesen lokalen Motiven verbargen sich soziale, also wieder
solche, die ihn sein ganzes Leben lang leiten sollten.

In seiner ersten Arbeit beschrieb Hansjakob, nach eigener Einschätzung,
wie „altadelige Herrschaft und demokratisches Selbstbewußtsein"7 miteinander
kämpften, und es war klar, welcher Partei seine ganze Sympathie
gehörte. Mit der zweiten Arbeit wollte er „die vielverpönten Salpeterer in
ihrer religiösen Auflehnung entschuldigen",8 die ihnen sogar „zur Ehre angerechnet
werden"9 müsse. Und in der dritten Arbeit führte er den Waldshuter
Krieg, dem sie galt, auf die „Gährung zwischen zwei entgegengesetzten
Elementen, zwischen Demokratie und Aristokratie"10 zurück: wieder
konnten die „altadeligen Herren ( ... ) es nicht über sich gewinnen, daß
in den Städten das demokratische Selbstbewußtsein ihnen ihre alte privile-
girte Herrschaft streitig machte".11

Wirklich war es wohl diese Sympathie mit der jeweils protestierenden, rebellierenden
Partei, die Hansjakob zu seinen sonst so verschiedenen Untersuchungen
motivierte; und sie war es wohl auch, die das Mißfallen der
höheren Behörden erregte (wobei ein Zeitschriftenaufsatz, in dem er für
die Kinzigtäler Bergarbeiter und gegen deren Ausbeuter focht, das Faß
zum Überlaufen brachte).12 Sie rügten zu Recht den Stil, meinten aber eher
die Tendenz und wollten den Verfasser, der seit 1865 als Vorstand der
Höheren Bürgerschule in Waldshut amtierte, an deren unterste Stelle setzen
, so daß er den Schuldienst lieber quittierte: er wurde, im Jahre 1869,
Pfarrer von Hagnau am Bodensee.

Der Historie blieb er jedoch noch treu, was sich in einer Reihe von Schriften
niederschlug. Sie galten Hermann von Vicari, dem 1868 verstorbenen
Erzbischof von Freiburg (1873); Hermann dem Lahmen von der Reichenau
(1875); dem ehemaligen Kloster und der Pfarrei St. Martin in Freiburg
, nachdem der Autor dort als Pfarrer aufgezogen war (1890); dem mit
diesem Kloster verbundenen Berthold Schwarz, dem angeblichen Erfinder

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