Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 516
(PDF, 127 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0516
Nachdem das Bauwerk 1949 als evangelische Michaelskirche wieder geweiht
werden konnte, präsentiert sie sich heute erneut als eine Chorturmkirche1
mit Langhaus, Chorturm, linkem und rechtem Anbau. Schon eine
oberflächliche Betrachtung der in Ost-West-Richtung erbauten Kirche läßt
die Hauptbauperioden erkennen. Danach entstammt der Turm der Gotik,
während das Langhaus und die beiden Anbauten schon dem Zeitalter des
Barock zuzurechnen sind. Dennoch wird heute der Eindruck erweckt, als
sei das Bauwerk in einem Zug entstanden. Der heutige Bau besteht aus
einem Saalschiff mit Satteldach und dem sich östlich anschließenden
Chorturm mit einem gedrungenen Pyramidendach. Die Turmspitze besteht
aus einem Ellipsoid mit Kreuz und Hahn. Während in den Turm an der
Ost- und Südseite je ein gotisches Maßwerkfenster eingebaut ist, wird das
Langhaus an der Nord- und Südseite durch jeweils vier lange, schmale,
rundbogige Fenster gut erhellt. An der westlichen Stirnseite befinden sich
in der oberen Hälfte der Mauer vier ovale geneigte Fenster in verschiedenen
Größen. Hier ist auch der Eingang mit einem zweiflügligen Barockportal
unter dem roten Sandsteinrundbogen mit der eingemeißelten Jahreszahl
1771 im Schlußstein. Rechts des Türrahmens in Brusthöhe, aber noch
außerhalb vor dem Portal befindet sich ein in die Mauer eingearbeitetes
Weihwasserbehältnis. Links nach dem Eingangsportal ist der Aufgang zur
Empore, in die die Orgel integriert ist. Der Innenraum des rechteckigen
Langhauses ist weiß verputzt und wird von einer Holzbalkendecke überspannt
. Die hölzerne Empore wird von zwei Rundbögen getragen, die auf
vier Sandsteinpfosten ruhen. Nach dem Kirchengestühl führt links vor dem
Taufbecken eine Tür ins Freie. Das kelchförmige Taufbecken und die Kanzel
- beide aus rotem Sandstein ohne Zierate und Zeichen - stehen auf
einer um zwei Treppenstufen erhöhten Fläche. Rechts von der viereckig
und einfach gearbeiteten Kanzel führt eine Tür in den als Sakristei genutzten
Anbau. Über eine weitere Treppenstufe und durch einen großen einfachen
rundbogigen „Triumphbogen" gelangt man in den massiven quadratischen
Turmchor. Dort steht der um eine weitere Stufe erhöhte Altar, der
ebenfalls aus rotem Sandstein in der Form eines antiken Sandsteinkastens
gehauen ist. Der Chor wird durch ein Netzgewölbe überspannt, dessen vier
tragende Sandsteinrippen jeweils in einer Chorecke ansetzen. Sie verlaufen
paarweise und kreuzen sich im Schlußstein, der mit einer stilisierten Blume
verziert ist. Während auf der rechten, der südlichen Seite das ehemalige
Sakramentshäuschen die Erinnerung an das Simultaneum wachhält,
gelangt man auf der gegenüberliegenden Seite durch eine Tür in die frühere
katholische Sakristei. Hier ist heute der Aufgang in den Turm. Auch hier
wird die Decke von zwei Kreuzrippengewölben getragen.

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