Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 519
(PDF, 127 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0519
Olisi18 am 31. Oktober 1684 unter der Regentschaft von Markgraf Ludwig
Wilhelm I., für die seelsorgerischen Aufgaben dieser sechs Familien einen
Kapuziner von Mahlberg einzusetzen und diesen aus Gemeindemitteln von
jährlich 50 fl zu besolden. Bereits zwei Jahre später, im Jahre 1686, wurde
ein katholischer Pfarrer im Dorf eingesetzt. Dann ließ Olisi den evangelischen
Schullehrer entfernen und durch einen katholischen ersetzen.
Schließlich besetzte er 1693 nach dem Tod des evangelischen Pfarrers Johann
Wolfgang Schenck diese Pfarrstelle nicht mehr und übertrug deren
Einkünfte an den katholischen Ortsgeistlichen. Auf Grund einer von den
evangelischen Einwohnern eingereichten Bittschrift, gestattete Markgraf
Ludwig Georg im Jahre 1747 den Ottenheimer evangelischen Gläubigen,
„... alle drei Monate den Pfarrer des ritterschaftlichen Ortes Meissenheim,
zur Austheilung des Abendmahles in ihre Kirche auf ihre Kosten zu
rufen".19 Erst 1765 erhielt die evangelische Kirchengemeinde wieder mit
Johann Karl Deimling einen eigenen Pfarrer, so daß das 1747 verliehene
Recht zur Mitbenutzung der Kirche auch tatsächlich ausgeübt werden
konnte.

Die Schwierigkeiten, bis es zur Erweiterung der Kirche kam

Diese Kirche mit den zwei im Chor angebrachten gotischen Fenstern und
einem alten Unterbau soll schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts aus Mitteln
der Gemeinde erbaut worden sein. Sie bestand bis zu ihrer Erweiterung
1771 lediglich aus dem Turm, der als Glockenhaus benutzt wurde,
und einem einfachen kapellenartigen Anbau. Dieser Anbau wird 1720 in
einer Kostenaufstellung für die Reparatur des Daches mit der Länge von
68 Schuh und der Breite von 36 Schuh beschrieben.20 Ob die 1934 bei den
Ausschachtungsarbeiten für die damals einzubauende Heizung aufgefundenen
etwa fünf bis sechs Meter von der Turmwand entfernt liegenden
Fundamentreste von einer ehemaligen, an den Turm angebauten mittelalterlichen
Kirche stammen, wurde damals leider nicht archäologisch untersucht
.21 Erst nachdem 1688 nach den Wirren von Reformation und Gegenreformation
wieder eine katholische Pfarrei in Ottenheim eingerichtet
wurde, baute man an der hinteren Wand des Glockenhauses einen kleinen
Hochaltar ein. Dieser Hochaltar war so aufgestellt, daß die evangelischen
Christen nach wie vor die Glocken ungestört läuten konnten.22

1719 hat die Gemeinde Ottenheim für die Renovierung des durch „einige
darein geschehene Donnerstreiche" beschädigten „Kirchen-Thurms" und
wohl auch des gesamten Kirchendaches mehr als 100 Reichsthaler
bezahlt.23 Nachdem am 29. August 1725 erneut ein „erschröckliches Don-

519


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0519