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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 538
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Die Kirche vor der Zerstörung

türmchen des Turmhelms wurden die Läden entfernt und sie stellten, frei
sichtbar nach Westen gerichtet, ein Scherenfernrohr auf. Die Antwort auf
diese Provokation ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Am 11. Februar
erhielt der Turm, der bereits 1940 beschädigt worden war, durch die
Alliierten erneut Treffer. Tags darauf wurde ab 16 Uhr wieder herübergeschossen
. Die Granaten setzten zwei Anwesen südlich des Rathauses und
schließlich das Rathaus selbst in Brand. Gegen 17.30 Uhr traf den Turmhelm
etwa in der mittleren Höhe eine Brandgranate. Ein mäßiger Südwestwind
förderte den Brand. Kurz darauf erfolgte fast an derselben Stelle ein
neuer Einschuß. „Wir Zuschauer wußten, daß der Turm rettungslos verloren
war und spürten, daß seine Vernichtung uns Erlösung bedeutet", schildert
Pfarrer Kunz die damalige Situation. Gegen 18 Uhr, der Anbruch der
Dunkelheit war in den Rauchschwaden der brennenden Häuser nicht mehr
festzustellen, stand der Turm als eine „hellodernde Fackel am Himmel".
Der Beschuß hörte danach auf. Minutiös hat Pfarrer Kunz auch die folgenden
Stationen des Kirchenbrandes beschrieben:

„Drei Minuten nach halb sieben, zeigte meine Uhr, als die obere Hälfte des Turmhelmes
sich nach Südwesten neigte und in die Tiefe stürzte. Zehn Minuten vor sieben
Uhr sank der Unterbau des Turmhelms in das Turmgemäuer ein. Ein Teil des
Gebälks stürzte westwärts auf das Kirchendach in den Kirchenspeicher und durch
die Decke in das Vorderteil des Kirchenschiffes, das nunmehr ebenfalls zu brennen
anfing."

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