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macht: Es gehe um die „Höchststeigerung der deutschen Produktion" zur
„Sicherung der Nahrungsfreiheit" und die Drosselung der Obsteinfuhr, um
Devisen einzusparen. Man wolle im Falle eines Krieges oder einer Blockade
gerüstet sein. Fachleute würden dies regeln, örtliche Interessen könnten
dabei nicht berücksichtigt werden. Zugleich wurde jede Hoffnung der
Obsterzeuger auf eine Anhebung der Preise, wie sie aufgrund der bereits
beschriebenen Angebotsverknappung (durch Minderung der Einfuhr) in
diesem Jahr bereits eingetreten war, enttäuscht. Denn Ewald erklärte, daß
der Erzeuger nicht in Versuchung kommen werde, „seine Macht auszunützen
". Für eine freie Preisgestaltung war in der Wirtschaftsordnung, die der
Bürgermeister als „staatlich gesteuerte Planwirtschaft" bezeichnete, kein
Platz. Die Ankündigung umfangreicher Änderungen im Obstabsatz (Kontrollen
, Belieferungspflicht, Zahlung durch Banküberweisungen, Errichtung
eines Zentralmarktes usw.) wurde mit dem allgemeinen Hinweis versehen
, daß es sich um eine „nationalsozialistische agrarpolitische Maßnahme
" handele, der man sich nicht entgegenstellen dürfe.156 Im Vorfeld der
Bemühungen um die Marktordnung zeigte sich der Ausschließlichkeitsanspruch
des neuen Systems. Es wurden Entscheidungen gefällt, ohne zuvor
in der Öffentlichkeit eine Diskussion zu führen. Erwartete man Widerstände
, versah man die Information mit einem gewissen Maß an vorbeugender
Drohung.
Tabelle 3: a) Das Gewicht der Obsternte (1929 bis 1938 in Zentnern) und
b) ihr Wert (1929 und 1937 in RM)
Jahr
Gesamternte
davon:
Zwetsch-
gen-und
Äpfel
Birnen
KirPfir
Erd
Him
a
)
Pflaum.
schen
siche
beeren
beeren
1929
362 135
231 336
55 202
41519
33 409
669
1936*
106 906
64 370
5 756
4 731
1323
2 366
16531
11 829
1937
300559
227 744
28 502
2 084
1 181
2 339
18 000
20709
1938
63 710
b)
1929
2 738 103
1 749 736
330 121
215 520
427 327
15 399
1937
4 259 334
2 769 003
305 602
49 179
28 055
57 603
466 211
583 681
Quelle: 1929 (Wert und Gewicht): Maurath, S. 17; 1936, 1937 und 1938 (Gewicht
): Fü, F. 177 vom 30. Juni 1937, Sonderbeilage, S. 11, Fü, F. 138 vom 21.
Mai 1938, Sonderbeilage, S. 10 und Fü, F. 41 vom 10. Februar 1939, S. 9; 1937
(Wert): Fü, F. 103 vom 14. April 1938, S. 10 und Fü, F. 146 vom 29. Mai 1938,
S. 10. (* 1936: nur Obstmarkt Bühl.)
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