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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 573
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macht: Es gehe um die „Höchststeigerung der deutschen Produktion" zur
„Sicherung der Nahrungsfreiheit" und die Drosselung der Obsteinfuhr, um
Devisen einzusparen. Man wolle im Falle eines Krieges oder einer Blockade
gerüstet sein. Fachleute würden dies regeln, örtliche Interessen könnten
dabei nicht berücksichtigt werden. Zugleich wurde jede Hoffnung der
Obsterzeuger auf eine Anhebung der Preise, wie sie aufgrund der bereits
beschriebenen Angebotsverknappung (durch Minderung der Einfuhr) in
diesem Jahr bereits eingetreten war, enttäuscht. Denn Ewald erklärte, daß
der Erzeuger nicht in Versuchung kommen werde, „seine Macht auszunützen
". Für eine freie Preisgestaltung war in der Wirtschaftsordnung, die der
Bürgermeister als „staatlich gesteuerte Planwirtschaft" bezeichnete, kein
Platz. Die Ankündigung umfangreicher Änderungen im Obstabsatz (Kontrollen
, Belieferungspflicht, Zahlung durch Banküberweisungen, Errichtung
eines Zentralmarktes usw.) wurde mit dem allgemeinen Hinweis versehen
, daß es sich um eine „nationalsozialistische agrarpolitische Maßnahme
" handele, der man sich nicht entgegenstellen dürfe.156 Im Vorfeld der
Bemühungen um die Marktordnung zeigte sich der Ausschließlichkeitsanspruch
des neuen Systems. Es wurden Entscheidungen gefällt, ohne zuvor
in der Öffentlichkeit eine Diskussion zu führen. Erwartete man Widerstände
, versah man die Information mit einem gewissen Maß an vorbeugender
Drohung.

Tabelle 3: a) Das Gewicht der Obsternte (1929 bis 1938 in Zentnern) und
b) ihr Wert (1929 und 1937 in RM)

Jahr

Gesamternte















davon:

Zwetsch-

















gen-und

Äpfel

Birnen

KirPfir
Erd
Him
a
)

Pflaum.





schen

siche

beeren

beeren

1929

362 135

231 336

55 202

41519

33 409

669





1936*

106 906

64 370

5 756

4 731

1323

2 366

16531

11 829

1937

300559

227 744

28 502

2 084

1 181

2 339

18 000

20709

1938

63 710

















b)

1929

2 738 103

1 749 736

330 121

215 520

427 327

15 399





1937

4 259 334

2 769 003

305 602

49 179

28 055

57 603

466 211

583 681

Quelle: 1929 (Wert und Gewicht): Maurath, S. 17; 1936, 1937 und 1938 (Gewicht
): Fü, F. 177 vom 30. Juni 1937, Sonderbeilage, S. 11, Fü, F. 138 vom 21.
Mai 1938, Sonderbeilage, S. 10 und Fü, F. 41 vom 10. Februar 1939, S. 9; 1937
(Wert): Fü, F. 103 vom 14. April 1938, S. 10 und Fü, F. 146 vom 29. Mai 1938,
S. 10. (* 1936: nur Obstmarkt Bühl.)

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