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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 578
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Umpfropfungsarbeiten zur Verbreitung ertragreicherer Sorten sowie die Intensivierung
der Pflegemaßnahmen im Sinne der Autarkie-Bestrebungen
erfolgreich waren. Flächenmäßig hatte sich der Obstanbau im Bühler Bezirk
von 1927 bis 1936 um 528 ha ausgedehnt.183 Folglich müssen die
Kleinbetriebe im Durchschnitt den Anteil des Obstanbaues gegenüber
1927 ca. verdreifacht haben. Die Mißernte von 1938 dürfte aufgrund dieser
Spezialisierung die Landwirte im Bezirk mindestens ebenso getroffen haben
wie die Absatzkrise von 1929.

Tabelle 4: a) Die ertragfähigen und b) die absolute Zahl der Obstbäume
(1925 bis 1937)

Jahr

Bäume
davon

a)

Zwetschgen
und
Pflaumen

Apfel

Birnen

Kirschen

Pfirsische

1929
1934
(1937)

519 624
514 200
499 156

279 265
254 492
249 082

96 142
115 238
105 256

67 936
63 613
61 866

68 127
49 791
49 181

4977
22 693
22 305





1925
1933
1934

676 000
686 480
779 961

*289 000
332 560
380 202

154 000
159 346
181 611

107 000
82 059
90 444

108 000
59 387
78 579

27 683
36 362

(1938)

803 176

416 239

164 201

61 697

69 965

75 986

Quelle: 1925: Landwirtschaft 1925, S. 82; 1929 und 1933: Maurath, S. 12 und 13;
1934: Statistik, Bd 479, S. 440-449; Jahrbuch 1938, S. 98 und S. 99; 1938: Fü,
F.41 vom 10. Februar 1939, S. 9 (1937 und 1938: nach der Verwaltungsreform von
1936; *nur Zwetschgen)

5 Schlußfolgerungen

Die Obsterzeuger und alle, deren Arbeitsplatz vom Obst direkt oder indirekt
abhing, waren Ende der zwanziger Jahre in eine aussichtslos erscheinende
ökonomische Lage geraten. Eine strukturelle Veränderung der Anbau
- und Absatzverhältnisse, für die der Staat die Mittel zur Verfügung
stellte, hätten die Chance geboten, in der Konkurrenz zu anderen Anbaugebieten
zu bestehen und damit das Einkommen der Erzeuger zu erhöhen. Im
demokratischen Entscheidungsfindungsprozeß konnten sich jedoch die

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