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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 609
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ohnehin den Waldarbeiten, die durch Sturmschäden notwendig geworden
waren, weichen mußte, bekam er auf der anderen Straßenseite am Bach
nicht nur ein schöneres Plätzchen mit Bänkchen und schützenden
Bäumchen drumherum, sondern er wurde auch restauriert, die Schriftzeichen
wurden hervorgehoben und in der Ädikula steht wieder eine Figur.
Der Bildstock ist kleiner und zierlicher als der auf dem Barbarast und hat
deshalb noch mehr Ähnlichkeit mit den ältesten Haslacher Rundstamm-
Bildstöcken. Als Inschrift stehen untereinander die Buchstaben-Paare:
IH/SH/CH/SH/M /17/22. Dazu Müller: „Unklarheit über die Stifter
herrscht ebenso wie bei dem vorgenannten Bildstock . . . Vielleicht sind
aber die gleichen Familien beteiligt. Denn in der Inschrift kehren teilweise
die gleichen Buchstaben wie bei dem ,Barbaraster' Stock wieder."1''

Der letzte Bildstock dieser Gruppe ist der Bildstock in der Hauptstraße 27,
Bollenbach. Er steht gegenüber der Bollenbacher Kapelle und ist der besterhaltene
. Seine Inschrift MF - BB - 17/22 ist gut lesbar, das Gitter vor
der Nische ist intakt, in der Nische steht eine Marienfigur aus Porzellan.
Von vom betrachtet ist an der linken Seite des Häuschens das übliche IHS-
Zeichen mit Kreuz darüber, während rechts nichts zu fühlen oder sehen ist.
Bemerkenswert ist die nischenartige Öffnung an der Rückwand mit Kreuz
darüber. Sie ist nur 7,5 cm tief und hat keine Vorrichtungen für ein Gitter.
Die Vermutung liegt nahe, daß dieser Bildstock in früheren Zeiten frei in
der Wegkreuzung stand und deshalb auch von der rückwärtigen Seite einen
ansehnlichen Anblick bieten sollte. Zur Deutung der Inschrift schreibt
Müller: „Als Inschrift trägt er die Buchstaben MFBB. In Frage kommen
von Männern Angehörige der Familien Fentsch, Flach oder Fix. Bei den
Frauennamen wäre an Büehler, Baumann, Brosmer, Buochholz zu denken.
Doch konnte ich Ehepaare, bei denen beide Namen zur Inschrift paßten,
nicht finden. Wäre es aber nicht möglich, daß es sich um den Hofbauer
Matthias Vollmer vom Dirlesberg und seine Ehefrau, die ßarbara ßonatin,
handelt, die seit 1703 mit Kindern im Taufbuch nachzuweisen sind? Vielleicht
hatten sie in Bollenbach dort an der Straße einen Acker, den die Frau
als Heiratsgut mitbrachte. Denn die Bonat sind eine Bollenbacher Familie.
Die Schreibung M F braucht nicht gegen diese Annahme zu sprechen, besonders
nicht in einer Zeit, wo der größte Teil der Bevölkerung, also oft
auch die Handwerker, nicht schreiben konnte. Außerdem wird ja sogar im
Taufbuch am 21. 10. 1696 ein Matthias Folmer als Pate genannt."16 Wie
bei allen Bildstöcken dieser Gruppe verjüngt sich auch bei diesem der
Stamm nach oben um rund 20 cm.

Einzigartig unter den alten Bildstöcken ist in Form und Größe der größere
Bildstock an der Loreto-Kapelle aus dem Jahre 1749. Er stand früher, wie
die Darstellung von 1840 zeigt, am Steg über den Klosterbach, von wo er,

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