Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 658
(PDF, 127 MB)
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ker schuld, die in diesen Bewegungen
kommunistische Tarnorganisationen gesehen
hätten.

Sehr eindrucksvoll in Köhlers Buch ist
der ausführliche Anhang, der zahlreiche
interessante Dokumente enthält sowie Gesprächsprotokolle
mit Offenburgern, die
die unmittelbare Nachkriegszeit aus unterschiedlichen
Positionen heraus erlebt
haben. Manfred Hildenbrand

Hubert Klausmann/Konrad Kunze/Renate
Schrambke: Kleiner Dialektatlas.
Alemannisch und Schwäbisch in Baden
-Württemberg. 184 Seiten, 88 Karten
, Konkordia Verlag Bühl/Baden
1993, 2. Auflage 1994 (Themen der
Landeskunde. Veröffentlichungsreihe
aus dem Alemannischen Institut, Freiburg
im Breisgau. Herausgegeben von
Konrad Sonntag. Heft 6) DM 32,-.
Konrad Kunze, Mitautor und Mitbearbeiter
des „Historischen Südwestdeutschen
Sprachatlas" (= HSS), gibt in Kapitel I
„Alemannisch - Was ist das?" (S. 15-57)
einen Überblick über die „Grenzen, Geschichte
, Merkmale eines Dialekts" (so
der Untertitel des ersten Teils). Hierbei
geht er in den Unterkapiteln 1-4 auf Herkunft
, Vielfalt, Außengrenzen und Binnengliederung
des Alemannischen oder -
wie Unterkapitel 5 „Alemannisch, Schwäbisch
und andere Bezeichnungen" klärt -
des Westoberdeutschen ein. In Unterkapitel
6 stellt K. Kunze die außer- und innersprachlichen
Gründe für die Entstehung
der dialektalen Vielfalt zusammen. Besondere
Beachtung verdient das siebte
Unterkapitel, in dem der Verfasser die
„geschichtliche Herausbildung der alemannischen
Dialektlandschaft" mit Hilfe
der 218 Karten des HSS rekonstruiert. K.
Kunze folgert, daß „sich das Oberrheingebiet
durch die Frankonisierungsprozesse
als erste eigenständige Sprachlandschaft
des Alemannischen schon spätestens im
14. Jahrhundert herausgebildet hatte,
während das Schwäbische zusammen mit

dem Südalemannischen noch weitgehend
eine Einheit bildete" (S. 45). Bereits 1976
hatte K. Kunze in seinem Aufsatz „Geographie
des Genus in Flurnamen. 13 Karten
zur historischen Binnengliederung des
Alemannischen" (in: Alemannica. Landeskundliche
Beiträge. Festschrift für
Bruno Boesch zum 65. Geburtstag [Alemannisches
Jahrbuch 1973/75], Bühl/Baden
1976, S. 157-185) festgestellt, daß
sich die Abspaltung des Schwäbischen
vom Südalemannischen „erst im Zusammenhang
mit der spätmittelalterlichen territorialen
Festigung Württembergs und
der politischen Abgrenzung der Schweiz"
(S. 185) vollzogen habe. Die heutige
Dreiräumigkeit des Alemannischen, nämlich
das der „Oberrheiner, Schwaben,
Südalemannen" (so der Titel des wegweisenden
Buches von Friedrich Maurer),
konnte dadurch in ihrer Herausbildung
zeitlich eingegrenzt und dialektgeographisch
erklärt werden. Zwei weitere Unterkapitel
, „Gesamtalemannische Kennzeichen
" und „Alemannisch als Fehlerquelle
", beschließen das erste Kapitel.
Die 43 einführenden Seiten mit den 32
darin enthaltenen Karten bieten einen kurzen
, auch für den interessierten Laien gedachten
Überblick über die alemannische
Dialektlandschaft. Der Text ist nicht nur
sehr informativ geschrieben, sondern auch
vergnüglich zu lesen, so etwa wenn der
sogenannte Revolutionär vom Oberrhein'
auf die Frage, was Alemannisch denn sei,
antwortet: „es ist die Ursprache der
Menschheit" (S. 17).

In Kapitel II „Alemannisch in einzelnen
Regionen Baden-Württembergs"
(S. 59-179) unterteilen Hubert Klausmann
, Mitarbeiter am „Vorarlberger
Sprachatlas" (= VALTS), und Renate
Schrambke, Mitarbeiterin am „Südwestdeutschen
Sprachatlas" (= SSA), das alemannische
Sprachgebiet im deutschen
Südwesten in 9 Sprachlandschaften oder
Einzelregionen, deren vielfältige Spracherscheinungen
die beiden Autoren auf insgesamt
67 zweifarbigen Sprachkarten mit

658


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