Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 659
(PDF, 127 MB)
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über 200 Einzelgrenzen festhalten. So
kann sich der Leser auf diejenigen Regionen
konzentrieren, die ihn am meisten interessieren
. Die den einzelnen Sprachlandschaften
zugeordneten Unterkapitel
behandeln jeweils laut-, formen- und
wortgeographische Mundarterscheinungen
. Auf Karte 80 kann man z. B. genau
die Lautgrenze verfolgen, die in der Or-
tenau den fränkischen Bruuder vom alemannischen
Bruader trennt. Die 9 Unterkapitel
beschränken sich jedoch nicht nur
auf die rein geographische Beschreibung
der Sprachgrenzen, sondern sie geben
auch Auskunft über die Etymologie der
Wörter und über die Ursachen für die Entstehung
einzelner Dialektgrenzen oder
Isoglossenbündelungen. So verdeutlicht
H. Klausmann im Unterkapitel 1 ..Die
Sprachlandschaft Breisgau-Markgräfler-
land-Hochschwarzwald" (S. 60-73) am
Beispiel der Wortgeschichte von „Hochzeit
" (S. 67) den wortgeographischen
Gegensatz zwischen Rheintal und
Schwarzwald. Eindrucksvoll nachgewiesen
wird von R. Schrambke in Unterkapitel
9 „Die Sprachlandschaft der Ottenau"
(S. 162-179) die fränkische Überlagerung
des Oberrheingebietes, der Einfluß elsäs-
sischer Spracherscheinungen (mit dem
Strahlungszentrum Straßburg) auf die
rechtsrheinischen Mundarten und die
wichtige Rolle der Bistums- und Ortenau-
Gaugrenze.

Dieser vom Autorenteam erarbeitete „Kleine
Dialektatlas" hat seinen .großen' Bruder
im „Südwestdeutschen Sprachatlas", der
seit 1974 am Arbeitsbereich für Geschichtliche
Landeskunde der Universität Freiburg
i. Br. vorbereitet wurde und seit 1989
in Lieferungen ä 50 Karten erscheint. Der
„Kleine Dialektatlas" faßt nun vorab bereits
wichtige Ergebnisse aus dem Material
dieses Atlasses zusammen und stellt sie
erstmals übersichtlich und verständlich
einem breiteren Interessentenkreis vor. Der
.kleine Atlas' darf heute schon zu Recht
als Standardwerk der südwestdeutschen
Dialektologie bezeichnet werden.

Die im Februar 1994 fertiggestellte zweite
Auflage wurde neben einigen Korrekturen
und kleinen Zusätzen vor allem durch ein
umfangreiches Wort- und Namenregister
sowie eine Übersichtskarte über die neun
in Kapitel II behandelten mundartlichen
Einzelregionen (S. 58) ergänzt. Über dieses
Register können nun gezielt mundartliche
Einzelprobleme erschlossen und
großräumige Zusammenhänge über mehrere
Einzelregionen hinweg besser
überblickt werden.

Der „Kleine Dialektatlas" fügt ein weiteres
farbiges Mosaiksteinchen in das Bild
der Erforschung und Dokumentation der
alemannischen Mundarten ein, die sich
vom Vogesenkamm im Westen bis zum
Lech im Osten, vom Hesselberg der Fränkischen
Alb bis zu den walserdeutschen
Sprachinseln im Aostatal am Fuße des
Monte Rosa in Italien erstrecken, und die
in Teilen von sechs Ländern Europas gesprochen
werden. Dr. Ewald M. Hall

Stadt Lahr (Hg.): Geschichte der Stadt
Lahr, Bd. 3, Im 20. Jahrhundert. Unter
Mitwirkung von Jörg Baten, Gabriele
Bohnert, Christoph Bühler u.a. Redaktion
: Gabriele Bohnert und Dieter
Geuenich. Verlag Ernst Kaufmann,
Lahr 1993, 328 Seiten, Ln., DM 44,-
Unter der bewährten Redaktion von G.
Bohnert und D. Geuenich erschien Ende
1993 der dritte und letzte Band der Lahrer
Stadtgeschichte. Er reicht bis in die Zeit
der Gemeindereform 1972 und setzt sehr
erfolgreich das Bemühen fort, einer quellennahen
und quellenkritischen Darstellung
gerecht zu werden sowie gleichzeitig
einen breiten Leserkreis anzusprechen.
Mit den praktizierten Mitteln insbesondere
mit der Zeittafel als Novum in dieser
Art scheint dies gelungen zu sein, wenn
auch D. Geuenich glaubt, dies nochmals
eingangs (S. 12 f.) rechtfertigen zu müssen
. Dennoch mag man sich eine Fortführung
dieser Stadtgeschichte mit der Erfassung
der eingegliederten Gemeinden

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