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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 58
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0058
Einer der in Diersburg ausgebaggerten Keil-Megalithe (ca. 0,60 m)
aus Sandstein. Foto: J. Naudascher

terkante ca. 0,80 m unter der Erdoberfläche lag. Zur Verwunderung konnte
eine exakt gearbeitete, im Löß flachliegende Platte mit deutlich abgerundeten
Kanten freigelegt werden. Sie war quadratisch mit den Maßen
0,35 x 0,35 m und einer Stärke von nur 0,15 m. Ähnliche Platten, die bei
später entdeckten megalithischen Anlagen beobachtet werden konnten,
waren noch „in situ" im Boden aufrecht gesteckt und schauten meist noch
mit einem mehr oder weniger langen Stück über die Erdoberfläche heraus.8

Alle vorgefundenen Objekte waren mit einer hell- bis dunkelbraunen bzw.
schwarzen Sinterschicht überzogen und scheinen daher sehr lange im Löß
gelegen zu haben.9 Sie scheinen ebenfalls von Menschenhand geschaffen
und auf den sonst geröllfreien Lößhügel, der nach Westen leicht abfällt,
transportiert worden zu sein.10

Zur zeitlichen Einordnung und zum Verwendungszweck der megalithischen
Anlage kann vorläufig nur spekuliert werden. Sie gehört wahrscheinlich
einer steinzeitlichen Periode an und ist möglicherweise als Ka-
lendarium und für Kultzwecke verwendet worden. Zur Zerstörung der Anlage
zeichneten sich aber Hinweise ab. Denn möglicherweise gibt die Unterkante
der Steinplatte das Niveau an, in dem sie einmal gesteckt haben
mag. Dann wäre der keilförmige Megalith ebenfalls auf dieser Ebene gestanden
, d. h. er könnte um seinen Schwerpunkt, also der Achse der
0,71 x 0,90 m messenden Basis, in ein vorbereitetes Loch gestürzt worden
sein.

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