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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 255
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0255
Daß der Markgraf als Schirmherr der Abtei schon früh seine Untertanen im
Klostergebiet Schwarzach festsetzte und somit seine Macht über die Abtei
festigen konnte, zeigt der Absatz unter der Abteilung Hügelsheim und Söllingen
:

„Nota was myn her eygen Lut obersyt der Statt Stolhoffen hat sitzen, es sy in
Greffre, Schwartzach, Mose oder anderswo die geben mit den vorgenannten dorffern
Bett und dz komt inen zu stür13."

Auch diese Untertanen wurden vom Amt Stollhofen mitverwaltet.

Dem nur 39 Jahre später erstellten zweiten Lagerbuch von 1511 ist der
Machtanspruch der Markgrafen über das Kloster Schwarzach in der Form
zu entnehmen, daß das Klosterdorf Greffern ungerechterweise schon als
Dorf des Amtes Stollhofen mit verschiedenen Rechten und Einnahmequellen
eingetragen ist14.

Die erstaunlichste Anzahl von Stollhofener Amtsangehörigen im Ausland
und insbesondere im Klostergebiet erscheint in dem Amtlagerbuchfragment
von 1590.

Unter den Jahreszahlen 1575/1590 bis 1611 erscheinen in dem Klosterdorf
Hildmannsfeld mit dem Langhurster Hof 26 badische Untertanen eingetragen
. Das Dorf Greffern zählte (!) 166 Untertanen, in Moos waren es 34, in
Ulm/Hunden 89 und in dem Hauptort des Klosters, in Schwarzach, immerhin
17815. Daß diese Bewohner auch richtig zum Amt Stollhofen gehörten,
zeigen ihre Abgabenanteile zur Tor- und Nachtwache an die Amtshauptstadt
Stollhofen16.

Aber auch nicht nur im Klostergebiet Schwarzach, wo der Markgraf
schließlich Schirmherr war, waren die „Badener" vertreten. Ebenfalls im
benachbarten Lichtenberger Land, in der Stadt Lichtenau zählte das Lagerbuch
28 und in Scherzheim 41 Bewohner auf. Weitere drei Familiennamen
im Lichtenberger Gebiet werden einzel aufgezählt. Zwei weitere sind Bürger
in Straßburg17.

In einem so kleinen Staatsgebiet wie der Markgrafschaft Baden-Baden erhält
eine Verwaltungsgemeinschaft mit einem Dutzend Orte ein verhältnismäßiges
Gewicht. Das Kerngebiet der Markgrafschaft umfaßte damals die
Ämter Baden, Kuppenheim mit Rastatt, Steinbach, Bühl (badischer Teil),
Gernsbach (badischer Teil), Ettlingen, Beinheim und Stollhofen. Die politische
Bedeutung dieses Amtes Stollhofen ersehen wir aus dem Landtagsabschied
des Jahres 1558. Der Markgraf berief seine Landstände zusammen
, um die angehäuften Schulden auf die einzelnen Städte und Ämter

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