Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 256
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0256
umzulegen. Mit den damals noch sehr selbstbewußt auftretenden Städten
und Landständen konnte sich der Markgraf folgendermaße einigen: Es
wurden die Beträge anteilig umgelegt und in eine extra Kasse einbezahlt.
Gesiegelt wurde dieser Abschied mit den Siegeln des Markgrafen, der
Stadt Baden-Baden, der Stadt Ettlingen und der Stadt Stollhofen. Bei
einem der späteren Landtage im Jahre 1589 wurde dann eine Truhe mit
4 Schlössern angeschafft. Einen Schlüssel hatte der Markgraf, den zweiten
die Stadt Baden-Baden, den dritten die Stadt Ettlingen und den vierten abwechselnd
ein Jahr die Stadt Kuppenheim und die Stadt Stollhofen18. Die
wirtschaftliche Bedeutung beleuchtet auch eine Zählung der Fuhrwägen
aus der gleichen Zeit. So wurden im Amt Baden (Baden) 13, Kuppenheim
189, Beinheim 21, Rastatt 28, Steinbach 48, Bühl 31, Kloster Schwarzach
80 und zu Stollhofen immerhin 120 Wägen gezählt19.

Der Wochenmarkt zu Stollhofen war in der damaligen Zeit beinahe zum
Erliegen gekommen. Die Jahrmärkte waren vermutlich nicht so sehr betroffen
. Die seit 1403 bzw. 1404 neu hinzu gekommenen Wochenmärkte
zu Rastatt und Bühl hatten die beiden älteren Marktstädte Steinbach und
Stollhofen überflügelt. Die neuen Marktflecken hatten den Vorteil des
größeren bäuerlichen Hinterlandes und lagen auch wesentlich verkehrsgünstiger
. Stollhofen lag geografisch an der Südgrenze seines Amtsgebietes
. Für die sieben Dörfer im nördlichen Teil war der neue Rastatter Markt
günstiger als der Markt zu Stollhofen. Daher hatte der ältere Markt zu
Stollhofen nach 1404 das Nachsehen. Die Kaufleute aus Stollhofen, die im
Jahre 1539 den Donnerstagsmarkt in Rastatt besuchten, mußten an der
Murgbrücke Zoll bezahlen. Daraus entwickelte sich ein Wettstreit, den
Stollhofen verlieren mußte. Die Rastatter Kaufleute, die ihrerseits den
Stollhofener Markt besuchten, konnten sich die Abgaben sparen. Die Zollstelle
zu Stollhofen lag an der Brücke südlich der Stadt, günstig für die aus
dem Norden kommenden Händler. Die Abwanderung der wenigen Kaufleute
aus Stollhofen war somit vorgegeben20.

Die Verwaltungsgemeinschaft Stollhofen-Beinheim

Im Jahre 1594 wurde die „Obere Markgrafschaft Baden" durch Markgraf
Ernst Friedrich von Baden-Durlach besetzt. Damit rettete er die Markgrafschaft
Baden-Baden vor der vollständigen Überschuldung und der Übernahme
durch die Fugger. Noch im Winter 1594 wurde zu Stollhofen eine
Durlacher Garnison eingerichtet21. Vermutlich um Kosten einzusparen,
wurde über die beiden Ämter Beinheim und Stollhofen nur noch ein einziger
Obervogt, Karl von Schornstadt, eingesetzt. Der Untervogt Christoph
Badener betreute das Amt Beinheim, Ägiduis Stemmler, zugleich Zoller

256


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0256