http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0267
Neues über die Baugeschichte der Stadt Wolfach
Frank Schräder
1. Der Schloßbau des 15. Jahrhunderts
Die Geschichte des Wolfacher Stadtschlosses wurde schon mehrfach ausführlich
beschrieben1. Durch eine genauere Analyse der Quellen des 15.
Jahrhunderts und mit Hilfe der bekannten Stadtansicht Wolfachs aus dem
Jahre 1655 von Johann Jacob Mentzinger ist es möglich2, die Entwicklung
des Schlosses vor dem großen Umbau durch den Grafen Maximilian Franz
von 1671 bis 1681 näher zu bestimmen.
Auf der Mentzinger-Zeichnung erkennt man deutlich zwischen Hungerturm
und Stadttor drei Gebäude3. Das linke, die Schloßkapelle, dürfte ungefähr
18 m breit, die beiden anderen (A, B) ungefähr 20 und 16 Meter
lang gewesen sein4. Es ist anzunehmen, daß das gräfliche Schloß ursprünglich
nur aus dem mittleren Gebäude A bestand, denn schon 1440 besaß die
Familie Behem ein Steinhaus zwischen Graf Heinrichs Haus und dem
unteren Tor, das erst durch Graf Wolfgang im Jahre 1505 von Conradt
Behem erworben wurde; beim Kauf wird ausdrücklich erwähnt, daß es an
das Haus des Grafen stößt5. Das einzige Haus, auf das diese Beschreibung
zutrifft, ist das Gebäude B.
Das fürstenbergische
Schloß im Jahre
1655 mit den beiden
Neubauten des Grafen
Heinrich VI. (A
und C) und dem
Steinhaus (B), das
vor 1505 der Familie
Behem gehörte.
(Ausschnitt aus der
Mentzinger-Zeichnung
) Aufrahme:
Frank Schräder
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