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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 301
(PDF, 147 MB)
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Schloß Eszterhäza

Prinz Nikolaus Esterhäzy, Besitzer des größten ungarischen Feudalvermögens
, folgte seinem am 18. 3. 1762 verstorbenen Bruder Paul Anton als Familienoberhaupt
und regierender Fürst nach. Er entschloß sich, das von
seinen Vorfahren erbaute alte Jagdschloß Süttor in ein monumentales französisches
Schloß umbauen zu lassen und es Eszterhäza zu nennen. Anregungen
für Bau und Ausstattung des Schlosses sowie für die Anlage des
großen Gartens hatte er vor allem in Paris und Versailles gesammelt: er errichtete
in Eszterhäza einen Hof in französischem Stil.13

Auf ungarischen Boden gelangte das aristokratische Lebensideal des Jahrhunderts
: die Zauberwelt der Gartenfeste, Jagden, Feuerwerke und Opernvorstellungen
in vollendeter Weise. Nikolaus der Prachtliebende - dessen
Wahlspruch lautete: „ ... was der Kaiser kann, das kann ich auch" - häufte
in Eszterhäza auf, was Kultur und verfeinerte französische Lebenskunst
des 18. Jahrhunderts nur bieten konnten.14

Mit dem Bau des Schlosses Eszterhäza wurde spätestens 1764 begonnen
und das Hauptgebäude vermutlich schon 1766 fertiggestellt. Die Einrichtung
des Schlosses, der Bau der übrigen Gebäude und die Ausgestaltung
der riesigen Parks nahmen jedoch noch sehr viel Zeit in Anspruch. Das (erste
) Opernhaus wurde 1768 eröffnet. Das Marionettentheater und das chinesische
Lusthaus (die „Bagatelle") werden erstmals 1773 erwähnt. Beim
Besuch des Prinzen Louis de Rohan im Jahre 1772 war noch nicht alles
fertiggestellt. Die Baumaßnahmen endeten wohl mit dem Bau der großen
Kaskade, einer Zierde des Parks gegenüber dem Hauptgebäude, die erst im
Jahre 1784 fertig wurde.

Von Schloß und Park (etwa 300 ha) gibt es sehr ausführliche Beschreibung
, die hier nicht in vollem Umfang wiedergegeben werden können, so
reizvoll und interessant dies auch wäre.

Die künstlerischen Schönheiten und der blendende Reichtum des mit einem
Kostenaufwand von 13 Millionen Gulden erbauten Schlosses Eszterhäza
erlangten bald hohen Ruf. Französische, englische und deutsche Reisebeschreibungen
verglichen das Schloß mit Versailles.15

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