Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 363
(PDF, 147 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0363
„ D 'Eldere hen 's vorgmocht un mer het halt miesse mitmoche. S 'isch einem
Kind gonge wie im ondere. " (F, BK)

Sie drängten zu Beginn danach, an der ernsthaften Arbeit der Erwachsenen
teilzunehmen. Erst wenn die Arbeit in ihrer Eintönigkeit und Dauer
erlebt wurde, beginnt das, was die Erwachsenen als langweilig und hart
erinnern.

An die Winterzeit, mit Schnee und Eis, erinnern sich alle gern. Die Kinder
gingen Schlittenfahren und rutschten auf dem Eis. Viele besaßen schon
Schlittschuhe. Schnee und Eis hatten einen hohen Spielwert für die Kinder.

„ Un wenn 's halt emol kalt gsi isch un richtig Schnee ghet het, sin mer halt
als mol verdloffe un si geh Schlittefahre gonge. "

Daß dabei ärmere Kinder manchmal benachteiligt waren, weil die Mutter
aus Angst vor Verletzungen und den damit verbundenen Arztkosten das
Schlittenfahren verbot, blieb bis heute in Erinnerung der Erwachsenen.

„Mir hen doch net derfe Schütte fahre. D'Mueder het Angst ghoe, mir breche
ebbis un miesse de Dokter hole. Un mir hen doch kei Geld ghoe."
(E TK)

Schlitten zimmerte der Vater selbst. Beim Rutschen oder Schlittschuhlaufen
mit den holzbesohlten, nägelbeschlagenen Schuhen mußten die Kinder
aufpassen, daß kein Nagel herausfiel oder die Schuhe beschädigt wurden.

„Aber glutteret in de Wassergräbe, des hem mer gmocht. Aber wehe, wenn
am Obend e Nagel gfehlt het. Ha, do het sie jede Obend d'Schueh kontrolliert
. " (F, TK)

Überhaupt lernten die Kinder mit allen Dingen sorgfältig umzugehen. Die
Eltern achteten unter Strafandrohung darauf, daß nichts leichtfertig kaputt
gemacht wurde. Da die meisten Gebrauchsgegenstände selbst gefertigt
waren oder zumindest in Handarbeit hergestellt wurden, und die darauf
verwendete Mühe erlebt wurde und sichtbar war, wird diese Haltung verständlich
. Es gab keinerlei Überfluß, es war gerade das vorhanden, was
zum Leben notwendig war. Darauf mußte geachtet werden.

Die Kleidung

Das trifft auch auf die Kleidung zu. Die Kinder besaßen nur das Notwendigste
: Kleider für den Alltag, für die Schule und für die Sonn- und Feiertage.

363


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0363