Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 381
(PDF, 147 MB)
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bacher Meisters ferner das Bildnis eines jungen Mannes (Anton Neupauer?)
aus der früheren Paul-Praun-Sammlung (1548-1616), heute Privatsammlung
IKH Margaret, Prinzessin von Hessen und bei Rhein, vermuten. Wie auf
dem Amerbachporträt steht der Dargestellte unmittelbar vor einer Landschaft
. Die Dürer- und Cranach-Spezialisten10 nehmen für dieses Gemälde
jeweils einen der beiden Großen in Anspruch, ohne sich einigen zu können.
Christus in der Kelter, aus der St. Gumbertuskirche Ansbach", der bis heute
immer anderen den Entwurf Dürers ausführenden Schülern zugeschrieben
wurde, läßt - über die Gemeinsamkeit der symbolischen Perspektive hinaus
- so wesentliche stilistische Ähnlichkeiten mit dem Werk des Lautenbacher
Malers zur Zeit seines Hochhausener Altars (Taf. 6) (1512-1514), aber auch
des Schmerzensaltars, also doch um 1523, und der Nesselrieder Predella erkennen
, daß dieses Bild auch von unserem Maler sein könnte.

Die Einzelstudien der 30 Hauptwerke, vor allem im Falle der Heimsuchung
von Lautenbach (Taf. 2), des Schmerzensmanns von Hochhausen, der Kreuzigung
des Müllenheimer Hochaltars (Abb. 4), des Bostoner Flügels (Taf. 5),
haben deren jeweilige ikonographische Originalität gezeigt, ebenso aber
auch eine Vielzahl übereinstimmender stilistischer Merkmale ergeben.

Dabei konnte ein Großteil der Bilder in deren kirchlichem, manchmal noch
ursprünglichem Umfeld (etwa in Lautenbach und Hochhausen) analysiert,
in Zusammenhang mit den Wallfahrtsriten gebracht oder auch hier und da
ein Werk mit einem verlorenen, jedoch aus der Überlieferung bekannten
Flügelaltar ähnlicher Art verglichen werden. Um das Gesamtwerk in sein
soziales Umfeld zu stellen, bedurfte es der Archivforschung über die Auftraggeber
. Die langwierige Suche in Kirchen-, Adels-, Stadt- und Landesarchiven
hat leider verhältnismäßig wenig zur Identifizierung des
Künstlers erbracht, jedoch dazu genötigt, anders als bisher zu datieren:
Lautenbacher Hochaltar (1506/07-1511), Hochhausener Hochaltar
(1512-1514).

Auch neue Datierungen haben sich ergeben für die bislang unbeachtet gebliebenen
Werke: Maria dem Kind eine Erdbeere reichend (um 1506)
(Taf. 3), Bostoner Flügel (1511-1512) (Taf. 5), Flügel von Freiburg (früher
in der Pfarrkirche von Unzhurst) (um 1518) (Taf. 7, 8), Nesselrieder
Predella (1523-1525) (Taf. 4).

Unsere relativ frühen Datierungen erklären sich - ganz abgesehen von
stilistischen Ähnlichkeiten mit den Glasmalereien der Tucherkapelle s.o.
1504/05 - besonders durch einen Archivfund und durch die Identifizierung
des Petrus Burkardi, des Propstes des Prämonstratenserklosters Allerheiligen
von 1492 bis 1514 auf der Tafel der Geburt Mariens (Taf. 2). Dieser

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