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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 515
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Drei Daten zum Kriegsende in Kehl:

23. November 1944 - 15. April 1945 - 8. April 1953

Carl Helmut Steckner

Fast fünf Monate in ständiger Unsicherheit lebte Straßburg zwischen der
ersten und der zweiten, endgültigen Befreiung im April 1945. Dagegen
blieb auch danach Kehls Zukunft ungewiß, bis 1949, und noch einmal vergingen
vier Jahre, bis es seine Befreiung feiern konnte. Nach der Einnahme
Straßburgs durch die Alliierten lag Kehl im Frontgebiet. Den am
26. November 1944 evakuierten Einwohnern war zuerst von den Deutschen
der Zutritt fast völlig, von den Franzosen dann gänzlich verwehrt
worden. Nach Jahren der Ungewißheit wurde das Verbot schrittweise, endgültig
am 3. April 1953 aufgehoben.

Die Einnahme Straßburgs am 23. November 1944 blieb ein Provisorium.
Um alte und neugebildete Brückenköpfe im Elsaß wurde erbittert
gekämpft, ehe die Verteidigung auf der rechten Rheinseite von Norden her
aufgebrochen und Kehl nach fast fünf Monaten besetzt wurde. Kehl wurde
seit dem 28. Januar 1942 als Teil von „Groß-Straßburg" betrachtet und
vom Oberstadtkommissar, seit dem 14. Februar 1942 von Oberbürgermeister
Dr. Robert Ernst mitverwaltet, der den Kehler Bürgermeister Dr. Reuter
abgelöst hatte.1 Es gibt also Gründe dafür, auch die Ereignisse in Straßburg
als entscheidend für ihren Verlauf in Kehl einzubeziehen, den Rahmen
um die evakuierte Stadt also etwas weiter zu ziehen, um die Zusammenhänge
zu verdeutlichen.

Die Kriegslage am Oberrhein

Der anglo-amerikanischen Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 war
eine französische Landung in der Provence am 15. August gefolgt. Von
hier aus bedrängte die aus nordafrikanischen Kolonialtruppen gebildete
französische 1. Armee die deutsche 19. Armee. Diese hatte seit 1940 Mittelfrankreich
, seit November 1942 die südfranzösische Küste besetzt. Nach
ihrem Rückzug durch das Rhonetal und die Burgundische Pforte übernahm
sie die Sicherung der Vogesen.2 Hier traf sie auf die französische 2. Panzerdivision
. Diese hatte unter Montgomery an den Kämpfen in Nordafrika
teilgenommen, wurde in der Normandie eingesetzt und war über Paris bis
zu den Vogesen vorgedrungen. Sie war mit amerikanischen Sherman-
Panzern ausgerüstet und unterstand, wie die 1. französische Armee, der
amerikanischen 7. Armee.3

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