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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 517
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die Gauleitung verfügt als Sprachregelung gegen die Bezeichnung der
Angloamerikaner als „Befreier": „für uns sind sie Judensöldlinge, Schrittmacher
des Bolschewismus, Westbolschewisten, Inflationsbringer, Vernichtungsapostel
" usw. (28. 10.).11

Der Weg nach Straßburg

Auf seinem Weg erreichte das AOK 19 (Armeeoberkommando der 19. Armee
) am 3. September Dijon, am 11. Giromagny, am 12. September
Gerardmer.12 Ein französischer Bericht über die 19. Armee erwähnt die
Zerstörung von Gerardmer, La Bresse, St. Die und mehreren Dörfern (La
Voivre, La Hollande, Hurbache etc.) zu zwei Dritteln durch Spezialein-
heiten der 708. ID und der 716. ID beim Rückzug (November 1944) mit
systematischer Evakuierung der Einwohner, Plünderung und Brandschatzung
.13 Freudenstadt hat das gleiche Schicksal getroffen (April 1945).
Als Teil der 19. Armee hatte auch die Division Nr. 405, die dann die Verteidigung
des Rheinfrontabschnitts gegenüber von Straßburg übernehmen
sollte, Ende September die Vögesen erreicht. Jetzt wurde das Elsaß
Operationsgebiet. Truppenteile wurden auf das Ostufer verlegt und der
Westwall gefechtsbereit gemacht. Dazu gehörte die Neuanlage von
Feuerstellungen, da die Lage der alten dem Gegner schon bekannt sein
mußte. Gierfähren haben die Pioniere erstmals auf dem Rhein ausprobiert
und in großer Zahl eingerichtet. Bei Betriebsstoffmangel sollten sie die
Pontonbrücken ersetzen.14

Von Paris kommend, bewegte sich die 2. Französische Panzerdivision im
November auf die Stellungen in den Nordvogesen zu und durchbrach die
Zaberner Steige, um von Norden und Nordwesten gegen Straßburg vorzurücken
. Am 22. November wurden 800 Mann der 563. ID mit General
Bruhn in Zabern gefangengenommen.15

Straßburg, 23. November 1944

Als die Panzer erschienen, zeigte die Stadt ihr Alltagsgesicht, die Straßenbahnen
fuhren noch. Straßburg wurde überrascht. Obwohl einige Evakuierungsmaßnahmen
bereits angeordnet waren, blieben Wehrmachtsbeamte
auf ihren Posten. Zivilisten, die am Morgen nichtsahnend von Kehl herübergekommen
waren, flohen nun zurück, mit ihnen zahlreiche Reichsdeutsche
, die in Straßburg lebten - nicht als letzte der Gauleiter und der Oberbürgermeister
. 800 Soldaten und Beamte wurden zu Gefangenen gemacht.
Zähen Widerstand leistete die Garnison vor allem in den Kasernen, den

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