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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 541
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auf Hilpertsau und Wegegabel 2 km ostwärts Lichtental vor . . . Von Ebersteinburg
aus und von Haueneberstein über Baden-Oos gelingt es dem
Feind in Bataillonstärke mit 10 bis 15 Panzern im Laufe des Tages in
Baden-Baden einzudringen und den Ort zu nehmen. Aus dem Raum südlich
Baden-Oos stößt der Feind mit Panzern über Sinzheim nach Süden vor
und erzielt so einen tiefen Einbruch in die Front der 106. ID." Folglich
muß „auch die vordere Linie in der Rheinebene auf die Linie
Schwarzach-Steinbach zurückgenommen werden", d.h. die Westwallbunkerlinie
am Rheine bis Schwarzach aufgegeben werden, um den dort stationierten
Einheiten das Schicksal des Eingeschlossenwerdens zu ersparen.
Rastatt dagegen, das offiziell zum Ortsstützpunkt erklärt worden ist, der
auf jeden Fall zu verteidigen ist, hält sich noch: „Die Besatzung von Rastatt
leistet den konzentrischen Feindangriffen in erbitterten Häuserkämpfen
hartnäckigen Widerstand und kann trotz der zweifelhaften Haltung der
Zivilbevölkerung und des teilweisen Versagens des Volkssturms den inneren
Verteidigungsring der Stadt halten." Diese Verteidigung des Stadtkerns
von Rastatt kann den französischen Vormarsch aber nicht wesentlich aufhalten
, „bedeutet (doch) der Feindeinbruch über Sinzheim nach Süden eine
große Gefahr für die . . . Oberrheinfront in der Rheinebene".

Zwischen der noch gehaltenen Wegegabel östlich von Lichtental bis
Schwarzach soll zwar in Eile eine neue Sperrlinie aufgebaut werden, aber
„mit Rücksicht auf die Lage an den anderen Fronten" muß die Armee eine
weitere Division abgeben, da auf den Hauptkriegsschauplätzen die Situation
immer dramatischer wird. Dabei bestehen die eigenen Divisionen
großenteils nur noch auf dem Papier, da sie „durch die harten Abwehrkämpfe
so mitgenommen (sind), daß sie nur noch als Kampfgruppen anzusprechen
sind." „Mit den zur Verfügung stehenden Kräften" sei „der neue
Aufbau einer Hauptkampflinie . . . und Verhinderung tiefer Feindeinbrüche
nicht mehr sicherzustellen", heißt es am Abend des 12. April.

13. April 1945

Während im Osten französische Truppen „aus dem Raum Kaltenbronn" in
Richtung obere Enz vordrängen und im Murgtal Langenbrand einnehmen,
liegt westlich des Schwarzwaldes der Schwerpunkt der Angriffe in der
Rheinebene. „Es gelingt dem Gegner mit starken Panzerkeilen die eigene
schwache Abriegelungsfront zwischen Steinbach und Schwarzach an mehreren
Stellen zu durchbrechen und mit etwa 50 Panzern und gepanzerten
Fahrzeugen sowie motorisierter Infanterie bis zur Linie Gamshurst-Mem-
prechtshofen vorzudringen. Steinbach, Bühl und Ottersweier am Rande
des Schwarzwaldes werden gehalten . . . Mit diesen von starken Panzer-

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