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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 553
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Willy Seeger, dem Kommandeur der Division Nr. 405, die zuletzt zur
„Kampfgruppe 719 ID" umgetauft wurde, ist ein Bericht erhalten, der von
ihm nachträglich in der Gefangenschaft niedergeschrieben wurde. Er ist
ohne schriftliche Unterlagen verfaßt, ist deshalb in den Datumsangaben
ungenau, ja z.T. nachweislich unrichtig und trotzdem eine wichtige Ergänzung
zu den zeitgleich verfaßten Truppenberichten. Als Einsatzauftrag
stellt Seeger heraus, „das Vorgehen des Feindes durch den Schwarzwald zu
verzögern und möglichst noch intakte Einheiten durchzubringen, die sich
im Allgäu mit der 24. Armee vereinigen sollen". So gelang es bei der Verteidigung
des Kinzigtales „unter dem Schutze von Nachtruppen . .. rechtzeitig
durch Zerstörung von Kunstbauten das Vordringen feindlicher Panzer
mit Erfolg zu verzögern". In Offenburg selbst habe man eine Ausnahme
gemacht und die dortige Eisenbahnlinie nicht zerstört, „um die Wasserversorgung
der Stadt nicht zu gefährden".

Was Seeger im einzelnen dann von den letzten Einsatztagen seiner Division
berichtet, sei hier nur noch stichwortartig zusammengefaßt:

19. April: Die Division hält die Steinachlinie.

Der Feind besetzt Zell und Biberach.

20. April: Feindangriffe bei Steinach.

Division setzt sich auf die Linie Hausach-Haslach ab.

21. April: Der Feind hat - von Osten kommend - St. Georgen besetzt.

Damit ist die Division durch neue Feindkräfte schon weit überflügelt
.

22. April: Die Division versucht in einer gewaltigen Marschleistung, sich

durch den Schwarzwald zurückzuziehen und zu einem Gegenstoß
bei St. Georgen zu konzentrieren.

23. April: Da die französischen Truppen von Freudenstadt-Rottweil her

bereits den Raum Villingen-Donaueschingen besetzt haben,
versuchen die von Kinzigtal und Rheinebene in Eile herangeführten
deutschen Kräfte einen Durchbruch nach Osten zu den
dort vermuteten deutschen Hauptkräften. Für den Durchbruch
werden Kampfgruppen gebildet. Seeger kommt mit seinen
Leuten kämpfend bis Dürrheim und Geisingen, wird dann aber
aufgerieben. Seeger wird - verwundet - am 29. April mit seinen
letzten Leuten gefangengenommen.

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