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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 561
(PDF, 147 MB)
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ihrer überwiegenden Mehrzahl die Chancen akzeptiert, die das von außen
erzwungene katastrophale Scheitern des NS-Regimes ihnen bot".

Anmerkungen

1 Zit. nach Ruch, Martin,Verfolgung und Widerstand in Offenburg 1944, S. 540. Nähere
Schilderung der Ereignisse in Offenburg: Huber, Franz, Offenburg 1945-1952. Gesichter
einer besetzten Stadt, Offenburg 1952; Köhler, Werner, Offenburg nach 1945, Freiburg
1993; Nachlaß des ehemaligen Offenburger OB Dr. Rombach.

2 Stadtarchiv Offenburg (StaO) 30/1 Pfarrei Heilig Kreuz, Pfarrchronik (unverz.).

3 Schriftlicher Stimmungsbericht des Gendamerie-Kommissär und Kreisführers vom
15. 7. 1947, zit. nach: Bosch, Manfred, Der Neubeginn. Aus deutscher Nachkriegszeit
1945-1950, Konstanz 1988, S. 43 f.

4 Wolfrum, Edgar, „Jammert im Leid der Besiegte, so ist auch der Sieger verloren". Kollektive
Alltagserfahrungen in der französischen Besatzungszone nach 1945, in: Die
„Franzosenzeit" im Lande Baden von 1945 bis heute, Freiburg 1992, S. 21 ff.

5 Hirschfeld, Gerhard, Renz, Irina (Hrsg.), Besiegt und Befreit. Stimmen zum Kriegsende
1945, Gerlingen 1995.

Signaturen der Quellen: EAF B 2-35/147-150.

Am Ende jedes Abschnittes steht das Datum, an dem der Bericht geschrieben wurde.

Von Rastatt bis Appenweier, Rheinseitentäler

Karl Maier

12. /13. 4. Rastatt gleicht mit seinen Panzersperren, Schützengräben usw. einer
Festung. Der SS-Major fordert als Kampfkommandant durch Maueranschlag zum
„Kampf bis zum Äußersten" auf. Am 10. schießt der Feind Flugblätter in die Stadt
und verlangt die Übergabe. Auf der Baden-Badener Brücke wird der Kampfkommandant
und sein Begleiter durch eine Granate getötet. Die Einwohner sind erleichtert
bei dieser Nachricht. Bestände eines Weinlagers der SS und der Milchzentrale
werden an die Bevölkerung ausgegeben. Großer Gebäudeschaden entsteht
durch die Sprengung der Eisenbahnbrücken über die Murg und den Gewerbekanal,
was große Verbitterung erregt.

In der Nacht vom 11. zum 12. starker Beschuß. Am Vormittag des 12. überwindet
französische Infanterie die schwache Volkssturmbesatzung, die den Südrand der
Stadt verteidigt, und dringt über die Murgbrücken, bevor sie gesprengt werden
können, auf das rechte Murgufer und in die Stadt vor. Das Gebiet links der Murg
wird vom Süden (Niederbühl) und von Norden (Steinmauern-Rheinau) her erobert
.

Da aus Wohnhäusern auf die Franzosen geschossen wird, erschießen die Soldaten
einen Parteifunktionär, in dessen Keller sie Waffen gefunden haben. Auch drei Zivilisten
werden auf dem Leopoldsplatz als Geiseln standesrechtlich hingerichtet,
ohne daß man die eigentlichen Gründe bekanntmacht.

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